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Ölförderung in Tjumen, der Heimat des Ölkonzerns TNK-BP (Foto: Dyschljuk/.rufo) |
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Dienstag, 24.07.2012
Öldeal: Rosneft bekundet offiziell Interesse an TNK-BPMoskau. Rosneft will den BP-Anteil am Ölkonzern TNK-BP übernehmen. Über die Ambitionen des staatlichen Energieriesen war bereits längere Zeit spekuliert worden, nun hat Rosneft offiziell sein Interesse erklärt.
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"Rosneft teilt mit, dass Rosneft im Zusammenhang mit den kürzlich getroffenen Verlautbarungen BPs über einen möglichen Verkauf seiner Anteile an TNK-BP, BP über ihr mögliches Interesse informiert hat, diesen Anteil zu kaufen", heißt es auf der Homepage des staatlichen Ölkonzerns.
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Langer Streit um die Vorherrschaft bei TNK-BP
Der geplante Ausstieg der Briten hat zwei Gründe: Erstens braucht BP Geld, die Nachwirkungen der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko sind teuer. Zweitens tobt seit über vier Jahen ein Aktionärskrieg über die Vorherrschaft bei TNK-BP.
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Das russisch-britische Joint-Venture wird zu gleichen Teilen von BP und der russischen Aktionärsgruppe AAR (setzt sich zusammen aus Michail Fridmans Holding Alfa, Leonid Blavatniks Investmentgesellschaft Access und Viktor Wechselbergs Holding Renova zusammen) kontrolliert. Doch die strategischen Planungen der Aktionäre gehen auseinander: Während BP seine Tochtergesellschaft auf das Russlandgeschäft fokussieren will, fordert AAR eine internationale Expansion von TNK-BP.
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BP-Chef einst von Russen gefeuert
Der jetzige BP-Chef Robert Dudley leitete bis 2008 TNK-BP, musste dann aber im Streit mit den russischen Oligarchen schließlich seinen Hut nehmen. Zuvor hatten die russischen Behörden zahlreiche Arbeitsvisa westlicher Top-Manager des Konzerns nicht verlängert - es hieß, AAR habe darauf hingewirkt.
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Anschließend übernahm Milliardär Fridman den Chefposten beim Ölkonzern TNK-BP.
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Eskalation nach Milliardengeschäft
Der Streit eskalierte dann im vergangenen Jahr, als BP eine Allianz mit Rosneft eingehen wollte: AAR klagte erfolgreich gegen den milliardenschweren Deal. Unter Berufung auf die Aktionärsvereinbarung erklärte AAR, einziger legaler BP-Partner in Russland sei TNK-BP.
Das Modell der Partnerschaft auf paritärer Basis habe sich überlebt, räumte Fridman bei seinem Rücktritt im Mai ein.
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BP will nur noch raus
BP erklärte im Juni die Absicht, auszusteigen. Schon damals hieß es, Rosneft sei interessiert. Konzernchef Igor Setschin dementierte allerdings zunächst Verhandlungen.
Erster Ansprechpartner für BP ist ohnehin AAR, die wohl 25 Prozent hinzukaufen wollen. Sollten die Verhandlungen scheitern, was bei den angespannten Beziehungen zwischen den ehemaligen Partnern nicht unwahrscheinlich scheint, könnte Rosneft zum Zug kommen.
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Rosneft ist bereits jetzt der größte Ölkonzern Russlands mit einer Fördermenge von rund 120 Mio. Tonnen pro Jahr. Mit dem Zukauf von TNK-BP würde sich die Dominanz des Ölgiganten noch verstärken, zumal er neben Gazprom als einziger Konzern die riesigen Rohstofflagerstätten vor der russischen Küste ausbeuten darf.
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