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Wladimir Sluzker hat seine Luxusvilla in London verloren (Foto: Föderationsrat)
Wladimir Sluzker hat seine Luxusvilla in London verloren (Foto: Föderationsrat)
Dienstag, 18.09.2012

Rosenkrieg: Oligarch verliert Luxusvilla an Ex-Frau

Moskau. Pleite für Millionär und Ex-Senator Wladimir Sluzker: Ein Gericht sprach die 50 Mio. Euro teure Londoner Villa seiner Ex-Frau zu. Der skandalöse Scheidungskrieg zwischen den beiden tobt bereits seit drei Jahren.

2009 ließ sich das Ehepaar scheiden. Seitdem erinnert die Auseinandersetzung zwischen den beiden an den berühmten Hollywoodfilm „Rosenkrieg“.

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• Scheidung für Oligarch Beresowski: Teuer oder Trick? (28.10.2009)
• Oligarchenfrau will bei Scheidung Milliarden mitnehmen (07.07.2009)

Streit ums Sorgerecht, Gemälde und Luxusvilla


So streitet sich das Paar vor verschiedenen Gerichten um praktisch alle Besitzstände, aber auch um das Sorgerecht für die beiden Kinder, das sowohl Wladimir, als auch seine Ex-Frau Olga (die Gründerin der Moskauer Fitnessclub-Kette World Class Clubs) beantragt haben. 2010, zu der Zeit war Sluzker noch Senator, stellte ein Moskauer Gericht die Kinder unter die Obhut des Vaters. Im vergangenen Jahr bekam dann die Mutter das Sorgerecht zugesprochen.

Frau Sluzker gewann auch die Auseinandersetzung über die Sammlung von Kunstgegenständen im Wert von 30 Mio. USD. Die Kollektion wurde zum großen Teil ihr zugesprochen. Und nun bekam sie vor einem britischen Gericht auch noch das Verfügungsrecht über eine Londoner Luxusvilla.

Offshore-Gelder für den Kauf verwendet


Der Ex-Senator hatte darauf bestanden, dass die Villa geteilt wird. Um seinen Anspruch zu untermauern, gestand er sogar ein, offshore-Gelder in den Kauf investiert zu haben. Um diese nicht preiszugeben habe nur der Name seiner Frau auf dem Kaufvertrag gestanden, so der Politiker.

„Ich gestehe, dass das Vorhandensein von Aktiva in offshore-Zonen für russische Politiker ein heikles Thema ist“, entgegnete der Richter. Dennoch hätte sich Sluzker vor der Scheidung um die Aufteilung des Vermögens kümmern müssen, so das Urteil.

Reich in den 90ern, mächtig in der Putin-Ära


Sluzker, 1956 in Moskau geboren, wurde Anfang der 90er Jahre durch den Rohstoffhandel reich. Laut der israelischen Zeitung Ha’aretz begann er 1992 „mit Öl und Metallen zu handeln und Technologien und Anlagen für die Produktion von Lebensmitteln und im Bausektor zu verkaufen.“ Seit 1992 ist er auch Vorstandschef der Investmentholding „Gruppa Finvest“.

Später ging Sluzker in die Politik. Von 2002 bis 2010 bekleidete er den Posten eines Senators im Föderationsrat. Er vertrat dort die Republik Tschuwaschien. Von 2004 bis 2005 war er zudem Präsident des Russischen Jüdischen Kongresses.

Sluzker als Synonym für Korruption bei der Opposition


Der Name Sluzker tauchte zuletzt auch auf den Demonstrationen der russischen Opposition auf. Die bekannte Journalistin Olga Romanowa beschuldigt Sluzker, ihren Ehemann Alexej Koslow (Sluzkers Ex-Partner) mit fingierten Vorwürfen hinter Gitter gebracht zu haben, um sich die Kontrolle über ein gemeinsames Aktiv anzueignen.

Sluzker habe dabei seine politischen Beziehungen ausgenutzt, so Romanowa. Der Fall gilt der Opposition als Beispiel für die Korruption der russischen politischen Führung. Koslow muss wegen Betrugs eine fünfjährige Haftstrafe verbüßen.



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