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Schamil Bassajew ist einer der berüchtigsten tschetschenischen Feldkommandeure (Foto: rufo)
Freitag, 04.02.2005

Neue Gerüchte um Bassajews Tod

Moskau. Bassajew tot, Bassajew droht, Bassajew macht ein Friedensangebot. Diese drei widersprüchlichen Meldungen liefen gestern über die Ticker verschiedener Nachrichtenagenturen. Die Angaben über den Tod Bassajews stammen aus Abchasien. Dort lebende Verwandte des Feldkommandeurs sollen über dessen Tod in Tschetschenien benachrichtigt worden sein.

Angeblich sei der Separatistenführer bei Kämpfen mit arabischen Muhadscheddin schon Ende Januar getötet worden. Die vom abchasischen Geheimdienst stammende Nachricht ist allerdings von russischer Seite noch nicht bestätigt worden. Der tschetschenische Innenminister Ruslan Alchanow wollte diese Information weder bestätigen noch dementieren. Schon zu oft hatte es Spekulationen um den Tod Bassajews gegeben.

Eine andere Version seines Todes besagt beispielsweise, dass er an Nierenversagen gestorben sei. Bassajew hat seit längerer Zeit akute Nierenprobleme und benötigt zur Reinigung seines Blutes entsprechende Apparaturen.

TV-Interview drei Wochen alt

Bei www.aktuell.RU:
• Absurder Prozess: Offizier verklagt Bassajew (18.01.2005)
• Tschetschenien: Kadyrow-Mörder getötet? (09.11.2004)
• Gelang 13 Beslan-Terroristen die Flucht? (04.11.2004)
• Friedensinitiative tschetschenischer Separatisten (03.02.2005)
Ein gestern vom englischen TV-Sender ausgestrahltes Interview mit Bassajew beweist allerdings auch nicht, dass er noch am Leben ist. Das Videoband ist bereits drei Wochen alt und damit vor dem vermeintlichen Ableben Bassajews aufgenommen worden. Im Interview hatte Bassajew eine Waffenruhe bis zum 22. Februar angekündigt, um danach erneut Terroranschläge zu organisieren. Diese sollten nach den Worten Bassajews das Format der Massengeiselnahme von Beslan haben, um Angst auch unter der russischen Zivilbevölkerung zu verbreiten.

Staatsanwaltschaft sucht Bassajew und Maschadow wegen Beslan

Er selbst hatte sich schon mehrfach als Organsisator des Blutbades in Nordossetien bezeichnet und wird in diesem Zusammenhang auch von der russischen Staatsanwaltschaft gesucht. Am Donnerstag beschuldigte sie ihn und den tschetschenischen Untergrund-Präsidenten Aslan Maschadow, die Geiselnahme vorbereitet zu haben.

Diese Version ist freilich relativ unwahrscheinlich. Schon seit längerem ist bekannt, dass die beiden Separatistenführer miteinander verfeindet sind. Der Vorwurf der gemeinsamen Organisation de Blutbades erscheint daher fragwürdig. Außerdem hat sich Maschadow im Gegensatz zu Bassajew von dem blutigen Geiseldrama distanziert. Er kämpfe nicht gegen Frauen und Kinder, ließ Maschadow mehrfach verlauten. Er hat der russischen Führung erneut Gespräche angeboten und ebenfalls eine einseitige Feuerpause bis Ende Februar ausgerufen.

(ab/.rufo)


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