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Schamil Bassajew ist schuld am Krieg (Foto: .rufo)
Dienstag, 18.01.2005

Absurder Prozess: Offizier verklagt Bassajew

Moskau. Mit einem kuriosen Gerichtsverfahren kämpft ein in Tschetschenien schwer verwundeter Militärangehöriger um die ihm zustehenden Entschädigungszahlungen. Vor einem Provinzgericht im zentralrussischen Orjol verklagte der 38 Jahre alte Gennadi Uminski die tschetschenische Rebellenregierung auf Schadenersatz. Ein Gericht hatte zuvor seine Klage gegen das Verteidigungsministerium abgewiesen.

Die Tschetschenen und keineswegs die russischen Behörden seien dafür verantwortlich, dass Uminski heute schwerbehindert sei, hieß es nach Angaben der Zeitung „Moscow Times“ zur Begründung.

Uminski war im Sommer 1996 kurz vor dem Ende des ersten Tschetschenienkrieges in Grosny von Granatsplittern schwer verwundet worden und lag über ein Jahr lang im Krankenhaus. Im Jahr danach war er von der Armee entlassen worden, weil er lange dem Dienst ferngeblieben sei. Versicherungspremien und andere Zahlungen wurden dem verweigert, da seine Personalakte angeblich nicht mehr auffindbar war. Zwar sprach ein Richter in erster Instanz Uminski eine einmalige Kompensation in Höhe von 27.000 Euro sowie eine monatliche Rente von 700 Euro zu. Diese Entscheidung wurde von einem Berufungsgericht jedoch aufgehoben, da das Verteidigungsministerium nicht schuld am Schicksal seines Offiziers sei.

Bei www.aktuell.RU:
• Kinderquäler Bassajew macht sich lustig (17.9.2004)
•  Bankenkrise: Kommersant verliert Berufungsprozess (10.1.2005)
• Umfrage: Todesstrafe für die Terroristen? (8.9.2004)
Bassajew wird über diesen Schwachsinn lachen

Uminski glaubt, dass er bei dem Überfall Kämpfern des tschetschenischen Warlords Schamil Bassajew gegenüberstand. „Ich weiß, dass Bassajew lachen wird, wenn er von der Klage erfährt“, zitiert die Zeitung den Kriegsveteranen, „und ich werde zusammen mit ihm über diesen Schwachsinn lachen.“ In zumindest einem Präzedenzfall verurteilte ein Gericht in Rostow am Don bereits einen tschetschenischen Feldkommandeur zu Schadenersatzzahlungen in Höhe von zwei Millionen Dollar. Der Mann, der im August 2002 einen Militärhelikopter mit 127 Armeeangehörigen an Bord abschoss, muss außerdem eine lebenslange Haft absitzen.

(epd/kp)


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