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Der Platz vor dem kirgisischen Parlament verwandelte sich letzte Nacht in eine Zeltstadt. Foto: newsru.com
Der Platz vor dem kirgisischen Parlament verwandelte sich letzte Nacht in eine Zeltstadt. Foto: newsru.com
Freitag, 03.11.2006

Kirgisien: Protest weitet sich aufs ganze Land aus

St. Petersburg. Die Zeltstadt der Opposition in Bischkek wächst weiter. Die Organisatoren des Protests wollen nun landesweit vorgehen. Die Regierung wirft ihnen vor, strategisch wichtige Objekte besetzen zu wollen.

Auf dem Platz vor dem Parlament in der kirgisischen Hauptstadt haben in der Nacht auf Freitag 100-200 Menschen in etwas 100 Zelten übernachtet. Am Donnerstag hatte es dort eine Kundgebung der Oppositionsbewegung „Für Reformen“ gegeben, an der nach verschiedenen Angaben 3.000 bis 10.000 Menschen teilnahmen.

Noch ist alles ruhig


Die vehementen Forderungen von Regierungsvertretern, die spontane Protestaktion aufzugeben, werden von der Opposition ignoriert. Miliz und Sondereinheiten haben aber anscheinend die Order, nicht gegen die Protestierenden vorzugehen.

Bei Russland-Aktuell
• Kirgisien: 5.000 Demonstranten in Bischkek (02.11.2006)
• Spannungen in Kirgisien wegen Verfassungsstreit (02.11.2006)
• Andauernde Proteste in Kirgisien (25.10.2005)
• Kirgisien: Bakijew als neuer Präsident vereidigt (15.08.2005)
• Kirgisien: Neuwahlen offen, Akajew in Moskau (08.04.2005)
Inzwischen hat die Opposition dazu aufgerufen, die Demonstrationen auf weitere Städte des Landes auszuweiten. Die Forderungen bleiben die alten: Entweder Präsident Kurmanbek Bakijew erfüllt sein Versprechen, eine neue Verfassung, die die Rechte des Staatsoberhaupts erheblich begrenzt, in das Parlament einzubringen, oder er und Premierminister Felix Kulow sollen zurücktreten.

Pläne zur geheimen Machtergreifung?


Die Regierung „schießt zurück“ und wirft der Reformbewegung vor, die gewaltsame Besetzung von strategisch wichtigen Objekten vorzubereiten, zu denen die staatlichen Verwaltungsstellen in allen großen Städten gehören sollen. Im Parlament wurden Tonaufnahmen demonstriert, die angeblich bei einer Sitzung des Koordinationsstabs der Bewegung „Für Reformen“ mitgeschnitten wurden.

Die Opposition weist die Anschuldigung weit von sich. Einer ihrer Führer, Temir Sarijew, bezeichnet die Kassetten als Fälschung und sieht dahinter eine „dreckige Provokation von den Machthabern nahe stehenden Leuten“.

(sb/.rufo)



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Sitzungsaal im Konstantins-Palast in St.Petersburg, Austragungsort für G-8 im Juli 2006. Hier fand unter anderem auch bereits der Petersburger-Dialog 2005 statt. (Foto: .rufo)





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