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Muammar al-Gaddafi ist zweifellos einer der koloritvollsten Diktatoren der Welt (foto: wikipedia.org) |
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Donnerstag, 30.10.2008
Gaddafi kommt nach Russland zum Waffen-GroßeinkaufMoskau. Der libysche Revolutionsführer Muammar al-Gaddafi wird heute in Moskau erwartet. Erstmals seit dem Ende der Sowjetunion reist Gaddafi nach Russland - vor allem um russische Rüstungsgüter einzukaufen.
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Es geht Gaddaffi in Moskau um Waffensysteme und eine tiefere Zusammenarbeit im Energiesektor. Welche Rüstungsgüter Libyen genau anschaffen will, ist bislang noch unklar: In russischen Medienberichten ist von Flugabwehrsystemen, T-90-Panzern und 16 Su-30-Jägern die Rede. Die Anschaffungen sollen sich auf ca. 1,5 Milliarden Euro summieren.
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Gaddafi hat Moskau ganz anders in Erinnerung
Auch wenn das Verhältnis Libyens zu Russland nie so eisig war wie zum Westen, ist Gaddafi ein seltener Gast in Moskau: Er war zum letzten Mal 1985 zu Besuch also noch tief in der Sowjetzeit. Im April dieses Jahres hatte dann allerdings der scheidende Präsident Wladimir Putin Tripolis besucht.
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Russen dürfen in Libyen Bahnlinien legen
Er erließ Gaddafi dabei über 3 Milliarden Euro Altschulden und vereinbarte schon grundsätzlich die Waffenlieferungen sowie Kooperationen beim Pipelinebau und im Eisenbahnwesen: Die russische Bahn erhielt einen über 2 Mrd. Euro schweren Auftrag für den Bau einer 550 Kilometer langen Bahnlinie von Bengasi nach Sirt.
Bis vor kurzem hatte Libyen noch gar keine Schienenstrecken. Erst 2006 beschloss der Ölstaat, alle großen Städte des Landes per Eisenbahn zu verbinden.
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Gaddafi wird wieder von aller Welt hofiert
Gaddafi muss sich in Moskau aber nicht anbiedern: Der Oberst kann ausnutzen, dass sich gegenwärtig auch Frankreich, Italien und die USA um eine Verbesserung der Beziehungen zu seinem Wüstenstaat bemühen. Vor einem Jahr hat Gaddafi in Paris schon für 300 Millionen Euro Abfangjäger und Raketen eingekauft.
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Libyen ist wegen seiner strategischen Lage und seiner Gas- und Ölvorkommen von besonderem Interesse. Die Unberechenbarkeit des exaltierten libyschen Revolutionsführers macht die Beziehungen mit seinem Land aber nicht gerade einfach.
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