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Technische Daten des Eurocopter-Hubschraubers Tiger waren für die Russen von besonderem Interesse (Foto: Eurocopter) |
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Donnerstag, 02.09.2010
Deutschland erhebt Anklage gegen russischen SpionKarlsruhe. Die Bundesanwaltschaft hat nun offiziell Anklage gegen einen Österreicher erhoben, der im Dienste des russischen Geheimdienstes deutsche Militärtechnik ausspioniert haben soll. Der Skandal flog 2007 auf.
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Laut Anklageschrift hat der Österreicher zwischen 1997 und 2002 mit dem russischen Militär-Auslandsgeheimdienst GRU zusammengearbeitet. Seine Aufgabe bestand in der Beschaffung von technischen Unterlagen für Zivil- und Militärhubschrauber.
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Russen holen ihren Spion nach Haus
2007 kam es nach der Verhaftung des Spions und seines Führungsoffiziers aus Moskau zu Spannungen zwischen Österreich und Russland. Der russische Spion Wladimir Woschow, offiziell Handelsattaché in Wien, war auf dem Hauptbahnhof von Salzburg mit einem Packen Geld verhaftet worden.
Da er aber diplomatischen Status besaß, mussten ihn die Behörden auf Druck aus Moskau wieder freilassen. Das russische Außenministerium kritisierte anschließend das Vorgehen der österreichischen Polizei als unfreundlich und bemerkte nach der Freilassung süffisant: Wir rechnen damit, dass die österreichische Seite aus dem Geschehen ihre Schlussfolgerungen zieht.
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Österreicher muss vor Gericht
Der Hobby-Spion aus Österreich, ein inzwischen 54-jähriger Ingenieur, konnte sich nicht auf die Lobby aus Moskau verlassen. Zwar wurde das Verfahren in Österreich eingestellt, die deutschen Behörden, die auch die Verhaftung damals forcierten, haben nun aber Anklage eingereicht.
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Nach Ansicht der Bundesanwaltschaft hat der ehemalige Vizeleutnant, der auf dem Flughafen Linz für die Wartung von Hubschraubern zuständig war, versucht, an technische Daten vom Hubschrauberproduzenten Eurocopter zu kommen, um sie an die Russen weiter zu verkaufen. Insbesondere interessierten ihn Informationen über den deutsch-französischen Kampfhubschrauber Tiger.
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Laut Anklage hat der Österreicher für seine Spionagetätigkeit mindestens 8.300 Euro erhalten. Kann ihm die Schuld nachgewiesen werden, droht ihm eine Haftstrafe.
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Russische Spionageaffären im Fokus
Russland gerät immer wieder durch Spionageaffären in die Schlagzeilen. Zuletzt nahm der amerikanische Inlandsgeheimdienst FBI gleich einen ganzen russischen Spionagering in den USA hoch. Die Spione wurden dann in Wien gegen in Russland wegen Spionage einsitzende Gefangene ausgetauscht.
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In Deutschland wurden im März zwei Beamte aus dem Apparat des brandenburgischen Ministerpräsidenten Matthias Platzeck wegen des Verdachts auf Spionage zugunsten Russlands vernommen. Offiziell wurde keine Anklage erhoben, allerdings wurde ihnen der Zugang zu geheimen Informationen gesperrt.
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Im Juni erklärte Deutschlands Innenminister Thomas de Maiziere, dass Industriespionage eine der größten Gefahren für Deutschland sei. In dem Bereich seien insbesondere China und Russland aktiv, betonte der Minister.
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Was wäre ein russisches Lebensmittelgeschäft ohne (mindestens) eine Katze. Hier bewacht ein klassisch getigertes Exemplar (in der Fachsprache Europäisch-Kurzhaar genannt) die Brotabteilung in einem Petersburger Laden. (Topfoto: Brammerloh/.rufo)
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