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Absperrungen vor dem Gerichtsgebaeude (Foto: Packeiser/.rufo) |
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Dienstag, 17.05.2005
Chodorkowski in allen Punkten schuldigMoskau. Am Dienstag setzten die drei Richter im Chodorkowski-Prozess die Verlesung des Urteils fort. Das ganze Viertel um das Moskauer Bezirksgericht herum wurde zur Hochsicherheitszone.
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Rund um das Gerichtsgebäude war ein großes Polizeiaufgebot zusammengezogen worden. Drei Absperrungs-Ringe riegelten die Gegend ab. Der Verkehr wurde umgeleitet, die Fahrzeuge von Anwohnern, die am Gericht vorbeifuhren, wurden streng kontrolliert.
Wieder Demonstrationen
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Demonstranten vor dem Gebaeude (Foto: Packeiser/.rufo) |
Am Montag war eine Protestkundgebung gegen den Prozess von Einheiten der Sonderpolizei gewaltsam aufgelöst worden. Anders als am Vortag demonstrierten dieses Mal keine Chodorkowski-Unterstützer, sondern etwa 150 Menschen gegen die angeklagten Ölmagnaten. Auf Plakaten hieß es „Chodorkowski, gib unser Geld zurück“ und „Chodorkowski, dein Geld riecht nach Blut“. Sicherheitskräfte verhinderten, dass Journalisten Kontakt zu den Demonstranten aufnahmen.
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Im Gerichtssaal dauerte unterdessen die Verlesung des 1.000seitigen Urteils an. „Alles läuft wie am Vortag weiter“, erklärte Chodorkowski-Anwalt Juri Schmidt. Die Richter würden in ihrem Urteil de facto die Anklageschrift wiederholen.
Am Nachmittag waren Chodorkowski und sein Geschäftspartner Platon Lebedjew bereits in allen sieben Anklagepunkten für schuldig befunden worden, als der zweite Verhandlungstag nach nur drei Stunden beendet wurde.
Weiter Unklarheit über Strafmaß
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Eingezwaengte Presse (Foto: Packeiser/.rufo) |
Das Strafmaß für die beiden angeklagten Multi-Millionäre bleibt vorerst noch das Geheimnis der Richter. Chodorkowski und Lebedjew drohen bis zu zehn Jahre Haft. Die meisten Beobachter rechnen damit, dass die Höchststrafe verhängt wird. Ob die Urteilsverkündung am Mittwoch abgeschlossen werden kann, ist bislang unklar.
Journalisten konnten den Verfahrensverlauf lediglich eingezwängt zwischen Absperrgittern vom Fußgängerweg vor dem Gerichtsgebäude aus verfolgen. Im Gerichtssaal selbst gab es zwar zehn Sitze, die für Pressevertreter reserviert worden waren, diese blieben jedoch nach Angaben des Chodorkowski-Anwaltes Schmidt leer.
(kp/.rufo)
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