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Armenische Demonstranten in Jerewan (foto: newsru.com)
Armenische Demonstranten in Jerewan (foto: newsru.com)
Montag, 25.04.2005

Armenien gedenkt der Völkermord-Opfer

Moskau. In Armenien haben viele hunderttausend Menschen der Massenvertreibungen im Osmanischen Reich vor 90 Jahren gedacht. Die größte Kundgebung fand am Sonntag in der Hauptstadt Eriwan statt.

Bei einem Fackel-Umzug trugen Demonstranten eine dreißig Meter lange armenische Flagge durch die Hauptstadt Eriwan, berichtete das russische Staatsfernsehen am Sonntag. Der armenische Präsident Robert Kotscharjan forderte die Türkei auf, den Tod von schätzungsweise 1,5 Millionen Armeniern während des ersten Weltkrieges offiziell als Völkermord anzuerkennen.

Sein Volk empfinde keinen Hass auf die Türken und wolle normale Beziehungen zu dem Nachbarland entwickeln, sagte Kotscharjan dem russischen Fernsehen. Ein Brief, den er zum Jahrestag der Massenvertreibungen von 1915 erhalten habe, lasse jedoch wenig Hoffnung darauf, dass die Türkei ihre Position ändern werde.

Demonstrationen gegen die Türkei

Mehrere hundert Vertreter der armenischen Diaspora in Russland demonstrierten vor der türkischen Botschaft in Moskau. Zu einer weiteren anti-türkischen Protest-Kundgebung kam es in der georgischen Hauptstadt Tiflis.

Bei Russland-Aktuell
• Kommentar: Völkermord an Armeniern – Vorspiel für Auschwitz (25.4.2005)
• Armeniergenozid ging Holocaust voraus (22.04.2005)
• Russisches Militär aus Georgien nach Armenien? (24.03.2005)
• Ex-Präsident Jelzin wieder politisch aktiv (07.04.2005)
Gedenkveranstaltungen zum Jahrestag des Genozids an den osmanischen Armeniern gab es außerhalb Armeniens. Die Türkei, die zu Armenien keinerlei offizielle Beziehungen unterhält, bestreitet den Völkermord-Vorwurf bis heute. Die Aufnahme diplomatischer Beziehungen und die Öffnung der vollständig geschlossenen armenisch-türkischen Grenze macht die Regierung in Ankara zudem von einer friedlichen Lösung des Karabach-Konflikts abhängig.
(epd/kp)


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