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Zecken sind Parasiten und gelten als gefährliche Krankheitsüberträger (Foto: newsru) |
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Freitag, 08.06.2007
Zeckenalarm in Russland: 15 Tote, 30.000 ErkrankteMoskau. In insgesamt 46 russischen Regionen herrscht derzeit erhöhter Zeckenalarm. Die Bisse der Parasiten rufen u.a. Entzündungen des Gehirns hervor. Seit Anfang Mai gibt es bereits 15 Todesfälle. Medikamente sind knapp.
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Über 30.000 Menschen sind schon von der Enzephalitis betroffen, erklärte Russlands Oberster Amtsarzt Gennadi Onischtschenko. Zugleich kritisierte er die regionalen Gesundheitsbehörden, die es versäumt hätten, rechtzeitig Gegenmittel zu bestellen. So reichen die Medikamente nicht für alle.
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Zu wenig Impfstoffe hergestellt
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Gegen die Viruserkrankungen gibt es zwei Mittel, entweder eine vorbeugende Impfung bzw. die anschließende Behandlung mit Antikörpern. Umfassende Vorimpfungen gibt es in Russland bislang nicht und auch bei der Herstellung der Antikörper waren die russischen Behörden nicht schnell genug in diesem Jahr.
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Niemand konnte ahnen, dass es in diesem Jahr so viele Zecken geben wird. Wir haben gerade einmal 90.000 Dosen der Antikörper hergestellt, aber das reicht auf keinen Fall. Für die Behandlung eines Kranken sind zwei Dosen erforderlich. Und die Epidemie ist noch nicht vorbei, rechtfertigte Alexej Kiprijanow, Direktor eines staatlichen Impfstoffherstellers, die Langsamkeit der Behörden. Die Herstellung der Antikörper dauert seinen Angaben zufolge 285 Tage.
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Sibirien am schlimmsten betroffen von der Zeckenplage, Moskau droht Gefahr
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In den vergangenen beiden Jahren war die Anzahl der durch Zeckenbisse verursachten Viruserkrankungen deutlich zurückgegangen. Doch in diesem Jahr war der Winter ungewöhnlich warm. Zudem herrscht in weiten Teilen Sibiriens derzeit sehr warmes Wetter. Daher sind die meisten Erholungssuchenden im Wald nur leicht bekleidet. Gleichzeitig erhöht sich die Aktivität der Zecken.
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Am schlimmsten betroffen ist das Gebiet Nowosibirsk. Hier wurden schon 12.000 Fälle von Zeckenbissen registriert, darunter auch 3.105 Kinder. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Krasnojarsk (9.400) und Tscheljabinsk (7.000).
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Doch auch im europäischen Teil Russlands kann keine Entwarnung gegeben werden. Nach Angaben der Internetzeitung newsru ist sogar ein Übergreifen der Viruserkrankungen auf das Moskauer Gebiet zu befürchten.
(ab/.rufo/Moskau)
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