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Auch in Moskau und St. Petersburg gibt es Armut. Doch der Lebensstandard ist im Schnitt höher als in der Provinz (Foto: Usmanow/SPZ) |
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Freitag, 12.05.2006
Soziales Gefälle zwischen Moskau und Provinz bleibtMoskau. Knapp 200 Euro verdienen Russen der neuesten Studie des Russischen Statistikamtes zu Folge im Durchschnitt. Düster sieht es vor allem in der Provinz aus. In einigen Regionen liegt das Einkommen unter 100 Euro.
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Schlusslichter der Statistik sind Iwanowo und die beiden russischen Teilrepubliken Kalmykien und Adygea. Hier verdienen die Menschen monatlich etwa 3.000 Rubel (90 Euro). Interessant dabei ist, dass sowohl Kalmykiens Präsident Kirsan Iljumschinow als auch Adygeas Präsident Chasret Sowmen zu den reichsten Menschen Russlands zählen.
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In Iwanowo hingegen kämpft die Regionalführung erfolglos gegen den Niedergang des Gebiets an, dass zu Sowjetzeiten ein bekanntes Textilzentrum des Landes war.
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Höherer Lebensstandard in Metropolen, Sibirien und Fernost
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Es wäre allerdings falsch, zu glauben, dass es überall in der Provinz grau und trist aussähe. Neben Moskau und St. Petersburg weisen auch die ölreichen sibirischen Gebiete Tjumen, Chanty-Mansisk, die autonomen Bezirke der Nenzen und der Jamal-Nenzen sowie einige fernöstliche Regionen Russlands einen überdurchschnittlich hohen Lebensstandard auf.
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Alexander Jurow, Analyst der staatlichen Nachrichtenagentur RIA Nowosti, verweist außerdem auf den ständig wachsenden Wohnungsbau in Russland, der auch ein Anzeichen von steigendem Wohlstand sei. Um 6,3 Prozent sei der Wohnungsbau im vergangenen Jahr gewachsen, 515.000 neue Wohnungen seien gebaut worden, beruft sich Jurow auf das Statistikamt
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Wohnungsbau und Einzelhandelsketten Beleg für wachsende Kaufkraft
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Wertmäßig beliefen sich die Bauarbeiten im vergangenen Jahr auf 1,7 Billionen Rubel (49,3 Milliarden Euro), 10,5 Prozent mehr als 2004. Dass Geschäftsleute solche Mittel in den Bau von Wohnhäusern anlegen, bedeutet eine hohe Nachfrage nach Wohnungen. Arme würden es sich einfach nicht leisten können.
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Außerdem sei eine Ausweitung aller Einzelhandelsketten in die Regionen zu verzeichnen. Tatsächlich drängt es auch immer mehr internationale Konzerne in die Provinz. Ob IKEA in Kasan oder die Metro Cash&Carry Gruppe, die im Sommer einen neuen Großmarkt in der Region Rjasan eröffnen will; sie alle entdecken immer mehr die Regionen als neues Geschäftsfeld.
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Dies sei ein sicheres Anzeichen für steigende Kaufkraft in der Bevölkerung, glaubt Jurow. Freilich muss auch er zugeben, dass die Kluft zwischen Arm und Reich steigt.
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Schere zwischen Arm und Reich geht weiter auseinander
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Zwar scheint sich in Russland neben der Oligarchie auch langsam eine dünne Mittelschicht herauszubilden. Das sind die Stammgäste bei den überall aus dem Boden schießenden McDonalds, in den Supermärkten und Einkaufs-Tempeln.
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Für den Großteil der Bevölkerung vor allem für die zahlreichen Rentner ist der Konsumrausch jedoch nach wie vor unerschwinglich. Nach dem Abzug der Miete und den ständig steigenden Nebenkosten bleibt ihnen gerade noch so viel, dass es zum Überleben reicht, nicht aber für den Erwerb von Luxusgütern.
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Negativ wirkt sich hier vor allem die Inflation aus. Im letzten Jahr lag sie bei knapp elf Prozent und von Januar bis April 2006 stiegen die Verbraucherpreise erneut um 5,4% an. So schnell wachsen die meisten Einkommen und Renten nicht an.
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(ab/.rufo)
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