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Da ist er wieder: Wladimir Putin trifft seinen kirgisischen Amtskollegen Atambajew (Foto: kremlin.ru) |
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Montag, 16.03.2015
Er ist wieder da: Abgetauchter Putin in alter FrischeSt. Petersburg. Die Gerüchteküche servierte fast jeden Tag eine neue Begründung: Russlands allgegenwärtiger Präsident Wladimir Putin war verschwunden. Nach elf Tagen ohne Lebenszeichen zeigte er sich nun wieder in Amt und Würden.
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Putin empfing am Montag in St. Petersburg seinen kirgisischen Amtskollegen Almasbak Atambajew und wurde bei dieser Gelegenheit von zahlreichen Journalisten eindeutig identifiziert. Damit dürfte bewiesen sein, dass zumindest an den abenteuerlichsten Gerüchten zum Verschwinden des russischen Machthabers nichts dran ist: Putin ist weder einem Putsch noch einer tödlichen Krankheit zum Opfer gefallen. Es wäre langweilig ohne Gerüchte, meinte Putin mit dem üblichen verschmitzten Grinsen.
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Viele Dementis, aber keine Informationen
Am 5. März war Putin das letzte Mal in der Öffentlichkeit aufgetreten bei einem Treffen mit dem italienischen Premierminister Matteo Renzi. Warum der Kreml danach für elf Tage abgetaucht war, blieb auch nach der Wiederauferstehung Putins unklar. Auch sein Pressesprecher Dmitri Peskow brachte - wieder einmal - keine Aufklärung.
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Schon während Putins Absenz war ihm die undankbare Aufgabe zugefallen, sämtliche Gerüchte über dessen Gesundheitszustand, Aufenthaltsort und Amtsfähigkeit zu dementieren ohne dabei jemals sagen zu dürfen, was nun eigentlich wirklich mit seinem Chef los ist.
Und dass etwas nicht stimmte, bewies allein schon die Tatsache, dass der Kreml-Pressedienst zweimal Falschmeldungen samt Fotos über angeblich vom Präsidenten absolvierte Treffen lancierte. Beide Termine hatten aber schon vor dem Verschwinden Putins stattgefunden. Auch war ein letzte Woche in Astana angesetzter Gipfel mit den Amtskollegen aus Kasachstan und Weißrussland kommentarlos abgesagt worden.
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Gelähmt, entführt, schwanger ...
Nach der Begegnung des Presse-Corps mit Putin wollte Sprecher Peskow dann nur süffisant wissen, ob nun auch alle Journalisten den von Lähmung befallenen und von Generalen gekidnappten Präsidenten leibhaftig gesehen hätten, der zudem gerade aus der Schweiz zurückgekehrt ist, wo er, wie allgemein bekannt, ein Kind zur Welt gebracht hat schließlich war von dort das Gerücht gemeldet worden, Putins vorgebliche Liebschaft, die Gymnastik-Olympiasiegerin Alina Kabajewa, habe in einer Tessiner Klinik ein Baby bekommen.
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Und auch die aus einem anderen Alpenland lancierte Info, ein österreichischer Arzt sei zur Behandlung eines schweren Rückenleidens zu Putin eingeflogen worden, war Peskow nur noch den Versuch eines Witzes wert: Der ausländische Doktor gehöre in Wirklichkeit zu den Generälen, die Putin entführt hätten, sagte er.
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In Zukunft werde der Kreml im Übrigen Gerüchte über den Gesundheitszustand des Präsidenten nicht mehr kommentieren, erklärte Peskow dann wieder ganz ernst: Denn je mehr es offizielle Stellungnahmen gebe, umso heftiger schössen die Gerüchte ins Kraut, behauptete er.
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Wahrscheinlich war es einfach eine Grippe
Noch weniger Gerüchte gäbe es allerdings, wenn die russische Machtzentrale einfach mitteilen würde, was Sache ist. Zwar mag es nicht recht zu Putins sorgsam gepflegten Image der topfitten Kämpfernatur passen aber warum sollte er nicht auch, wie viele seiner Landsleute zur gegenwärtigen Zeit, beispielsweise eine Grippe erleiden und in Ruhe auskurieren dürfen? Das war jedenfalls die letzte unter den einigermaßen seriös klingenden Insiderinformationen (lies: Mutmaßungen), was bzw. warum Putin fehlte.
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Auch der Schreiber dieser Zeilen verschwand aus diesem Grund zeitgleich mit dem russischen Präsidenten aus der Öffentlichkeit und konnte erst heute wieder an den Arbeitsplatz zurückkehren. Nach dieser Erfahrung wäre er zumindest in dieser Sache bereit, sich als Putin-Versteher zu outen.
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Aber nein, im Kreml macht man lieber ein Staatsgeheimnis aus einer Schnupfennase
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