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Von wegen Sonnenschein: Vor Sachalin operieren die Eisbrecher unter widrigsten Bedinungen (Foto: vesti.ru) |
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Donnerstag, 06.01.2011
Sachalin: Eisbrecher erreicht festsitzende SchiffeChabarowsk. Die Rettung der im Packeis festsitzenden Fischerei-Schiffe vor Sachalin läuft jetzt an. Das Eis ist so dick, dass sich ein Eisbrecher selbst festfuhr und von seinem Kollegen befreit werden musste.
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Seit Silvester sitzen drei große Fischereischiffe im Eis der Sachalin-Bucht fest. Unmittelbare Gefahr droht den Besatzungen nicht, aber seit Tagen ist offensichtlich, dass die Schiffe ohne fremde Hilfe nicht mehr frei kommen können. An Bord der festsitzenden Schiffe ein Fabrikschiff, ein Forschungsschiff und ein Kühlschiff - sind 500 Menschen.
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Aus dem Tatarensund, dem Südteil der Meerenge zwischen dem sibirischen Festland und der russischen Pazifikinsel Sachalin, ist jetzt noch der Eisbrecher Krassin in das Einsatzgebiet unterwegs. Er wird dort frühestens in zwei Tagen eintreffen für den Fall, dass die Befreiung der Schiffe von Norden her nicht gelingen sollte.
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Ein Eisbrecher saß selber fest
Die Unterstützung war angefordert worden, nachdem die zur Rettung der eingeschlossenen losgeschickten zwei Eisbrecher sich erst einmal selbst gegenseitig retten mussten: Der zuerst angerückte Eisbrecher Magadan hatte sich in dem bis zu zwei Meter dicken Eis vor der Nordwestküste Sachalins festgefahren. Er musste von der Admiral Makarow losgeeist und in mehr oder weniger freies Wasser eskortiert werden.
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Die Magadan bleibt jetzt bis auf weiteres als Reserve an der Kante der dicken Eisdecke, etwa 40 Seemeilen von den eingeschlossenen drei Schiffen entfernt.
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Fieser kann das Wetter nicht sein
Die Admiral Makarow kämpfte sich unter widrigsten Bedingungen zu den drei Schiffen vor: Starker Schneefall, null Sicht, verschneites Eis, starke Eisbänke, Vereisung des Rumpfes. Auf den stark vereisten Abschnitten erfolgt die Vorwärtsbewegung durch Rammstöße, rapportierte das Verkehrsministerium.
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Die Wetterstation der nahegelegenen Siedlung Ocha auf Sachalin meldet gegenwärtig minus 19 Grad und Schneetreiben und der Schneesturm soll das ganze Wochenende über anhalten.
Nachdem die Makarow gestern noch einen SOS-funkenden Fischtrawler gerettet hatte, erreichte der Eisbrecher heute um 9 Uhr Moskauer Zeit die festsitzende kleine Flotte und begann, sie aus dem Eis zu schälen.
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Erst ein Sturm, dann das Eis - und schließlich Putin am Telefon
Die Schiffe hatten sich vor Neujahr vor einem starken Sturm aus dem Ochotskischen Meer in die Bucht zurück gezogen, waren dort aber von einem heftigen Kälteeinbruch überrascht worden.
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Moralischen Zuspruch erhielt der Eisbrecher-Kapitän gestern telefonisch von Premier Wladimir Putin, der sich anschließend vor laufenden TV-Kameras, versteht sich - auch mit der Brücke des Fabrikschiffes Sodruschestwo verbinden ließ: Haltet noch einen Tag aus, ich habe eben mit dem Eisbrecher gesprochen, er holt euch raus.
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Zunächst soll jetzt das kleinste der drei gefangenen Schiffe, das Kühlschiff Bereg Nadeschdy von dem Eisbrecher durch das Eis gezogen werden. Wegen der extremen Eisverhältnisse müssen die Schiffe einzeln ins Schlepptau genommen werden.
Kommt Putin persönlich retten helfen?
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Das dürfte also dauern - womit eigentlich genug Zeit für Putin bliebe, noch schnell in den Fernen Osten zu fliegen, sich per Hubschrauber absetzen zu lassen und selbst telegen auf der Brücke des Eisbrechers das Ruder in die Hand zu nehmen. Schließlich spielt er ja gerne den motorisierten Helden und Retter.
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