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Kopf nach unten - Stalin wird in seiner Heimatstadt Gori demontiert. (Foto: newsru.com) |
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Montag, 28.06.2010
Saakaschwili überfällt Stalin genau wie damals HitlerTiflis. Eine georgische Zeitung hat sich einen bösen Spaß erlaubt: Sie zeigt Präsident Saakaschwili mit Hitlerfrisur und -schnauzer. Der Grund: Er hat das Stalin-Denkmal in dessen Heimatstadt Gori demontieren lassen.
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Die unabhängige Wochenzeitung Asawal-Dasawali kam am heutigen Montag mit einem spektakulären Aufmacher heraus: Unter dem Titel Das hat Saakaschwili getan berichtet sie von der bereits am Freitag erfolgten Demontage des Stalin-Denkmals in Gori und vergleicht sie mit Hitlers Überfall auf die Sowjetunion 1941, den Stalin damals als Vertrauensbruch bezeichnete.
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Kampf gegen hässliche Symbole
Das Titelfoto zeigt Michail Saakaschwili, der mit Hilfe einer Fotomontage die Züge von Adolf Hitler annimmt, dazu eine schräg in die Augen hängende Haarsträhne und den typischen Oberlippenbart.
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In dem Text heißt es unter anderem: Im Morgengrauen des 22. Juni 1941 hat Hitler heimtückisch die Sowjetunion überfallen. Im Morgengrauen des 25. Juni 2010 hat Adolf Saakaschwili heimtückisch das Stalin-Denkmal überfallen.
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Für den georgischen Präsidenten war das Denkmal, das seit 1952 in Stalins Heimatstadt Gori steht, ein hässliches Symbol, das es zu bekämpfen galt. Das ist wohl aber nur die halbe Wahrheit, denn statt Stalin soll auf dem Platz in Gori künftig ein Denkmal für die gefallenen Helden des Krieges gegen Russland aufgestellt werden.
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Gemeint ist der Fünftagekrieg im August 2008, als Gori während der Kämpfe zwischen Georgien und Russland bombardiert wurde. Im Mai dieses Jahres hatte allerdings Oppositionsführerin Nino Burdschanadse behauptet, es sei nicht auszuschließen, dass eigene Truppen die Stadt beschossen hätten.
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Pro-Stalin-Stimmung in Georgien
Das Stalin-Denkmal hatte bisher allen Zeitenwenden getrotzt der Entlarvung des Personenkults durch Chruschtschow und der Denkmalssturzwelle nach dem Putsch von 1991, als in Moskau sogar der erste sowjetische Geheimdienst-Chef Felix Dserschinski vom Sockel auf dem Lubjanka-Platz geholt wurde.
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Die georgische Regierung hatte bereits im letzten Jahr ein Denkmal für die Rote Armee und die Befreiung vom Hitlerfaschismus sprengen lassen und damit kontroverse Diskussionen ausgelöst. Im jetzigen Falle konnte möglicher Widerstand seitens der Bevölkerung erst gar nicht aufkommen: Die Demontage erfolgte sozusagen bei Nacht und Nebel.
Nach Meinung von Sasa Gatschetschiladse, dem Chefredakteur der Zeitung Georgian Messenger, wollte Saakaschwili mit der Entfernung des Monuments ein Zeichen für die Westorientierung Georgiens und den Bruch mit der kommunistischen Vergangenheit demonstrieren.
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In einem Interview für den englischen Guardian sagte er weiter, es gäbe in Georgien durchaus Pro-Stalin-Stimmungen. Er ist ein Einheimischer, der es weit gebracht hat und über 30 Jahre hinweg zusammen mit Hitler eine führende Rolle in der Welt spielte. Es gäbe da eine Art Lokalpatriotismus.
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Das demontierte Denkmal wurde indes 150 Meter weiter vor dem Stalin-Museum von Gori aufgestellt. Das will Saakaschwili in ein Museum der russischen Besatzung umwandeln, aber bisher funktioniert es wie gehabt.
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Nach Gori wurde am Sonntag auch in Tkibuli das Stalin-Denkmal entfernt. Dies sei im Zusammenhang mit der Rekonstruktion des Hauptplatzes der Stadt geschehen, heißt es offiziell. Samstag hatte Kulturminister Nika Rurua erklärt, alle in Georgien nach Stalin benannten Straßen und Plätze würden bald umbenannt werden.
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(Topfoto: Archiv/.rufo)
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