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Zwei der Verdächtigten: Unbescholtene US-Bürger oder böse russische Spione? (Foto: newsru.com) |
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Dienstag, 29.06.2010
Spionageskandal: Der Neustart soll boykottiert werdenMoskau. Nach der sensationellen Enthüllung über einen ausgehobenen Spionagering in den USA kommen erste russische Reaktionen. Der Tenor der Kommentare lautet: Obama und der Neustart mit Russland sollen diskreditiert werden.
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Westliche Medien berichten, drei der vermeintlichen russischen Spione seien genau an dem Ort festgenommen worden, wo gerade vorher Obama und Medwedew bei Kaffee und Hamburgern gemütlich zusammengesessen hatten.
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Kaum war Dmitri Medwedew weg, kam die skandalöse News ans Licht: Elf auf den ersten Blick ganz normale amerikanische Bürger sollen die USA für Russland ausspioniert haben, und das vielleicht schon seit vielen Jahren.
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Agentenstory aus dem Kalten Krieg
In Moskau trifft die Enthüllung verständlicherweise auf wenig Gegenliebe. Andrej Nesteranko aus dem russischen Außenministerium sieht dahinter gewisse Kräfte, die versuchen, den angefangenen Annäherungsprozess zu zerstören. Es sei nicht das erste Mal in den bilateralen Beziehungen.
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Und: Was bewegt das amerikanische Justizministerium, mit einer Spionagestory im Geiste des Kalten Krieges an die Öffentlichkeit zu treten? Ähnlich, nur noch schärfer äußert sich Ex-FSB-Chef Nikolai Kowaljow.
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Ein Virus im Neustart-Programm
Gegenüber Interfax brachte er ein Beispiel aus der Computersprache, um seine Meinung darzulegen: In die Bemühungen des US-Präsidenten um einen Reload haben sich gewisse Techniker eingemischt, die einen zerstörerischen Virus in das Programm einbauen wollen. Diese Techniker seien die Geheimdienste der USA.
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Er begründet dies mit der Tatsache, dass der Spionagering sofort nach Medwedews Besuch in den USA hochgenommen wurde. Das kann kein purer Zufall sein, so Kowaljow. Obama hätte nichts von dieser Provokation gewusst, die ein ernster Schlag gegen seine Positionen sei. Fazit: Damit soll der Neustart unserer Beziehungen torpediert werden.
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Ein billiger Krimi, so gar nicht im Stil von Agatha Christie
Kowaljow findet es geradezu lächerlich, eine Gruppe von elf Personen der gemeinsamen Spionage zu verdächtigen. Es gibt eine goldene Regel und die kennt jeder Profi: Ein Illegaler kontaktiert nur mit einem anderen Illegalen, nie mit einer ganzen Gruppe.
So etwas anzunehmen, rufe nichts als homerisches Gelächter hervor. Das ist völliger Quatsch, das ist ein billiger Krimi, so gar nicht im Stile von Agatha Christie, fährt Kowaljow fort.
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Machenschaften der amerikanischen Oppostion
Laut RIA Novosti soll mit dem Skandal Obamas Autorität in den USA untergraben werden. In Gefahr seien jetzt die Ratifizierung des START-Nachfolgevertrags für die atomare Abrüstung und der Beitritt Russlands zur Welthandelsorganisation (WTO), vermutet Sergej Osnobischtschew vom Moskauer Institut für strategische Bewertungen.
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Das sind wahrscheinlich irgendwelche Spielchen. Obama sieht sich einer großen Opposition gegenüber, im Staatsapparat und in den Geheimdiensten. Mit dieser Geschichte soll er diskreditiert werden, um die russisch-amerikanischen Beziehungen zu versalzen, sagt Alexej Arbatow vom Institut für Weltwirtschaft und internationale Beziehungen.
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Aus Regierungskreisen der USA ist indessen zu hören, man hoffe, der Spionageskandal werde sich nicht negativ auf die Beziehungen zu Russland auswirken und den Neustart-Prozess nicht verlangsamen, lässt BBC verlauten.
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