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Das Kriegsschiff Marschall Schapownikow. Deren Besatzung befreite erst den russischen Tanker aus Piratenhand, anschließend auch die Piraten (Foto: wikipedia)
Das Kriegsschiff Marschall Schapownikow. Deren Besatzung befreite erst den russischen Tanker aus Piratenhand, anschließend auch die Piraten (Foto: wikipedia)
Freitag, 07.05.2010
Aktualisiert 07.05.2010 12:44

Russisches Kriegsschiff lässt Piraten wieder frei

Moskau. Die Besatzung des Kriegsschiff "Admiral Schaposchnikow" hat die somalischen Piraten, die am Vortag einen russischen Öltanker gekapert haben, wieder freigelassen. Es gibt keine juristische Handhabe gegen sie.

Die Piraten hatten den Öltanker "Moscow University" im Golf von Aden angegriffen und gekapert. Da sich die Besatzung des Schiffs allerdings im Innenraum verbarrikadiert hatte, konnten die Piraten nicht die Kontrolle über das Schiff übernehmen.

Bei Befreiung ein Pirat getötet


Kurz darauf konnte die russische Marine das gekaperte Schiff wieder befreien. Bei der Rückeroberung des Tankers wurde ein Pirat erschossen.
Bei Russland-Aktuell
• Tanker-Überfall: Beweissicherung an Bord läuft (06.05.2010)
• Russische Marine befreit Tanker aus Piratenhand (06.05.2010)
• Piraten bringen russischen Tanker in ihre Gewalt (05.05.2010)
• Waffenschmuggel: Thailand lässt GUS-Crew laufen (11.02.2010)
Gegen die übrigen werde ein Strafverfahren eingeleitet und sie werden nach Moskau gebracht, versprach der Vertreter der russischen Generalstaatsanwaltschaft Sergej Markin zunächst. Anschließend musste er seine eigenen Worte jedoch wieder zurücknehmen.

Freilassung statt Strafverfahren


Ein Strafverfahren gibt es nicht, stattdessen wurden die Piraten nach ihrer Entwaffnung wieder auf freien Fuß gesetzt.

Das Problem: Die Gefangenen behaupten, selbst Geiseln zu sein. Die eigentlichen Piraten hätten sie gezwungen, mit an Bord zu kommen und hätten sich später abgesetzt, als der Hubschrauber des Kriegsschiff über dem Tanker kreiste.
Weil es unmöglich sei, zu beweisen, ob es sich bei den Männern tatsächlich um Piraten oder Geiseln handle (die Tanker-Crew hatte sich verschanzt und kann daher keine sachdienlichen Hinweise geben), gebe es keine Möglichkeit, sie nach Russland auszuliefern, um ihnen dort den Prozess zu machen. Das widerspreche internationalen Gesetzen, berichtet die Zeitung "Kommersant".

Somalia unfähig, Piratenproblem zu lösen


Theoretisch könnten die Männer an Somalia ausgeliefert werden, doch die Führung des Landes ist nicht in der Lage, die Piraten zu verurteilen. Der Staat befindet sich in bürgerkriegsähnlichem Zustand Der Clan in Mogadischu kontrolliert das Land nicht.

Präsident Dmitri Medwedew hat allerdings inzwischen Außen- und Verteidigungs-Ministerium dazu aufgefordert, Vorschläge für die Erarbeitung einer international rechtsgültigen Basis zu schaffen, um in Zukunft in so einem Fall aktiv zu werden.


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