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Der Schatten des Paten reicht bis nach Frankreich: der 2009 ermordete Mafia-Boss Japontschik (Foto: Archiv/.rufo) |
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Mittwoch, 24.03.2010
Russisch-georgischer Mafiakrieg: Killer in MarseilleMarseille/Moskau. Es sieht fast aus wie eine unendliche Geschichte: der Auftragsmord an dem georgischen Unterweltkönig "Lado" Ende vergangener Woche in Marseille war wohl die Rache für den Mord an Big Boss "Japontschik".
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Nach Meinung des russischen Internetportals "Kriminalnaja Rossija" - unter Berufung auf Geheimdienstquellen - war der Mord an "Lado" (Wladimir Dschanaschija) eine Racheaktion für den Mord an dem russischen Paten "Japontschik" (Wjatscheslaw Iwankow) im vergangenen Jahr.
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Dabei war "Lado" mehrfach seinen Mördern entkommen. Mitte Januar waren in Nizza zwei gebürtige Georgier verhaftet worden, die im Auftrag eines anderen Clan-Chefs namens "Meraba aus Suchumi" eigentlich "Lado" erledigen sollte. Im Februar durchsiebte dann ein MP-bewaffneter Killer "Lados" Villa in Nizza mit 40 Schüssen, dieser konnte sich aber mit einem Stunt-reifen Sprung aus dem Fenster retten, schreibt das Internetportal.
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Seitdem habe "Lado" sich in einem Häuschen in Marseille versteckt und sich kaum noch auf die Strasse gewagt - bis ein Auftragskiller ihn doch mit sieben Pistolenschüssen niederstreckte.
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Die abenteuerliche Geschichte scheint eine Folge des aufsehenerregenden Mordes an "Japontschik" im vergangenen Jahr zu sein, der die gesamte russisch-georgische Unterwelt gründlich aufmischte.
Auftraggeber des Mordes an "Lado" sollen nach Geheimdiensterkenntnissen die (ebenfalls georgischen) Bürder Lascha und Kachaber Schumanaschwili gewesen sein, die sich "Japontschik" verpflichtet fühlten.
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Interpol Aktion in ganz Europa gegen post-sowjetische Mafia
Kachaber war allerdings kurz vor dem Mord in Spanien verhaftet worden - im Rahmen einer Interpol-Aktion, bei der am 15.März in verschiedenen europäischen Ländern insgesamt 69 Mafiosi festgenommen wurden.
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In den meisten Meldungen war die Rede von einem "Schlag gegen die russische Mafia", obwohl angeblich nur einer der Verhafteten russischer Abstammung war. Die Mehrheit der Aufgeflogenen war georgischer Nationalität, andere entstammten anderen GUS-Staaten wie der Ukraine oder Georgien. Eine Reihe von Mitglieder der Petersburger "Tambowskaja" Unterweltgruppe waren in Spanien schon vor zwei Jahren verhaftet worden.
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Jedenfalls scheinen die Morde an "Japontschik" und dem leicht zwielichtigen Schabtai von Kalmanowitsch und auch das kürzliche Gerichtsurteil gegen den Petersburger Big-Boss Kumarin-Barsukow die GUS-Unterwelt tief in die Krise gestürzt zu haben.
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Die einen sind hinter Gittern, die anderen tot und die Verbliebenen bekriegen sich auf Leben und Tod.
Unendlich kann das aber wohl doch nicht weitergehen ...
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