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Diese U-Boot-Basis auf der Kurilen-Insel Schiaschkotan muss man nicht mehr evakuieren. Sie wurde schon vor Jahren aufgegeben. (Foto: ld/.rufo) |
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Dienstag, 15.03.2011
Kurilen: Russisches Militär spielt Evakuierung durchChabarowsk. Die russische Armee wäre zu einer Evakuierung der Kurilen-Inseln bereit falls dies die Strahlungs-Situation dort erfordern würde. Auch für die Insel Sachalin werden solche Planspiele angestellt.
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Nach Angaben der Pressestelle des Östlichen Militärbezirks der russischen Streitkräfte wäre die russische Flotte mit ihren Schiffen unter Hinzuziehung von Transportflugzeugen in der Lage, eine Evakuierung von Militärangehörigen, ihren Familien und der Zivilbevölkerung von den Kurilen durchzuführen.
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Ungeachtet der beschränkten Verkehrsinfrastruktur auf den Inseln könnten die Bewohner dort in den vorgegegebenen Fristen evakuiert werden.
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Wie dieser Zeitrahmen aussieht, wurde allerdings nicht mitgeteilt. Die Militärs in Chabarowsk sagten das gleiche auch über die Insel Sachalin, die topografisch ebenfalls als Fortsetzung des japanischen Archipels gelten kann. Gemeinsam mit den Zivilbehörden der Region würde die Entwicklung der Strahlungs-Situation in Japan ständig verfolgt.
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Platz in Militärsanatorien reicht aus
Auf den Kurilen, einer Vulkaninsel-Kette zwischen Japan und Kamtschatka, leben nur etwa 19.000 Menschen, zu 85 Prozent auf den zwischen Russland und Japan umstrittenen Südkurilen, die nur wenige Kilometer von der japanischen Küste entfernt sind. Sachalin hat hingegen 650.000 Einwohner, davon 175.000 in der im Süden der Insel gelegenen Regionalhauptstadt Juschno-Sachalinsk.
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Zumindest die evakuierten Militärs und ihre Familienangehörigen könnten auf dem russischen Festland in den Gebieten von Wladiwostok (Primorje) und Chabarowsk im Wohnungsbestand sowie in Sanatorien der Streitkräfte provisorisch untergebracht werden, teilte die Armee mit. Auch die medizinische Versorgung sei gewährleistet.
Katastrophe bringt Japan und Russland näher
Russische Planspiele über eine Räumung der Südkurilen wären in Japan bis vor wenigen Tagen mit Jubel aufgenommen worden. Angesichts der dramatischen Erdbeben-Folgen hat Japan nun aber ganz andere Sorgen als den Dauer-Konflikt um die vier umstrittenen Eilande. Dank des Einsatzes russischer Katastrophenhelfer im Erdbeben-Gebiet und geplanter zusätzlicher Energielieferungen nach Japan könnte sich das eisige Klima zwischen den beiden Nachbarstaaten jetzt sogar verbessern.
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Kurilen: Kommt nach dem Tsunami auch die Strahlung?
Die südlichen Kurilen-Inseln sind etwa 800 Kilometer Luftlinie vom Unglücks-AKW Fukushima entfernt. Nach dem heftigen Erdbeben vom Freitag wurde auch dort Tsunami-Warnung gegeben und die nahe am Meer liegenden Teile der Siedlungen vorübergehend geräumt. Die dort bis zu zwei Meter hohe Flutwelle soll aber keine Schäden angerichtet haben, Opfer unter der Insel-Bevölkerung seien dank der rechtzeitigen Warnung vermieden worden, hieß es.
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Bis nach Juschno-Sachalinsk sind es hingegen ca. 1.000 Kilometer. Ähnlich weit ist es von Fukushima aber auch bis in die für Russland wichtigen Hafenstädte Nachodka und Wladiwostok auf dem Festland.
Eine Evakuierung dieses vergleichsweise dichtbesiedelten Gebietes dürfte auch die Kräfte der russischen Armee deutlich überfordern - wobei die Pazifikflotte ihre dortigen wichtigen Marinebasen, darunter auch solche mit Atom-U-Booten, wohl ohnehin nicht räumen würde.
RosAtom-Chef: Russisch-Fernost droht keine Gefahr
Sergej Kirijenko, der Chef der russischen Atombehörde RosAtom, stellte heute generell in Abrede, dass der russischen Fernostregion überhaupt irgendeine Gefahr aufgrund der Reaktorkatastrophe in Japan drohe. Selbst bei der allerschlechtesten Variante, wenn alle Reaktorblöcke schmelzen, führt dies nicht zu einer nuklearen Explosion, wenn gleich Strahlung freigesetzt wird.
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Und selbst wenn im ungünstigsten Fall der Wind dann in Richtung Russland blasen würde, sei laut Kirijenko nicht mit einer Belastung für die russischen Fernostgebiete zu rechnen.
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Die Evakuierungs-Gedankenspiele der Militärs sprechen allerdings dann doch dafür, dass es in Teilbereichen der Region zu einem gefährlichen Strahlungs-Niveau kommen könnte.
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