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Der dritte WM-Titel in Folge bleibt für Russland ein Traum -Tschechien lässt ihn platzen. (Foto: newsru.com)
Der dritte WM-Titel in Folge bleibt für Russland ein Traum -Tschechien lässt ihn platzen. (Foto: newsru.com)
Montag, 24.05.2010

Eishockey-WM: Dritter Triumph in Folge bleibt aus

Köln. Den Lieblings-Konkurrenten Kanada ausgehebelt, die Spiele souverän bestritten, den Überraschungsgegner Deutschland besiegt. Die Sbornaja lebt. Aber im Finale war Tschechien doch stärker. Russland verliert 1:2.

Zuerst ein Rückblick: Schon in der Qualifikationsgruppe waren die Deutschen ein unbequemer Gegner gewesen. Nun stand Deutschland, mittlerweile das Überraschungs-Team dieser WM, gegen den unangefochtenen Favoriten Russland im Halbfinale. Spannung pur. Die Lanxess-Arena zu Köln kochte, sie brodelte.

Ja, die Sbornaja hatte sich wirklich etwas vorgenommen. Zum dritten Mal in Folge Weltmeister zu werden. Nicht mehr und nicht weniger. Vom deutschen Team hätte sowieso niemand erwartet, jemals soweit zu kommen bei der eigenen WM. Das musste ein Fest werden…

Der Gastgeber verschenkt nichts


Die russischen Fans jedenfalls omnipräsent, in jeder Hinsicht. Der Getränkeumsatz an Alkoholischem steigt rasant, die Kassen der Wirte klingeln. Russland gibt den spendablen Gast. Nur halt eben nicht auf dem Eis. Da weht ein anderer Wind. Frenetische Deutsche gegen jede Menge „Scheibu“. Die Rollen sind irgendwie klar verteilt.

Die Deutschen sind nach der Massenschlägerei in Mannheim geschwächt. Den Russen war es auch laut Sergey Fedorov „herzlich egal, gegen wen sie anzutreten haben“. Noch nie konnte das deutsche Team bei einer WM gegen die russische Sbornaja gewinnen. Die Sensation blieb erneut aus.

Der amtierende und, wie wir zu dem Zeitpunkt hofften, auch künftige Weltmeister zeigt deutlich seine Macht. Die Russen suchen die Eins gegen Eins-Situation, sie fordern sie regelrecht. Das ist ihre Stärke. Relativ unorganisiert, aber sehr, sehr kampfbetont. So auch erneut in Köln.

Deutschland gibt sich einfach nur unbequem


Nur, sie zicken regelrecht, diese Deutschen. Es mag kein wirklich gefährliches Spiel zustande kommen. Der werden wollende Weltmeister beißt vorerst auf Granit. Das hätte ja nun niemand so gedacht. Nein, sie wollen nix verschenken, die DEB-Helden. Schon gar nicht im eigenen Land.

Die Deutschen wirken müde, die Russen überfordert, bzw. gelangweilt. Deutschland freut sich, jedoch – es ist nicht wirklich schön, das Spiel. Nach einer Viertelstunde meint gar Martin Goc, den Miesepeter geben zu müssen. Sein schön heraus gespieltes 0:1 tat weh im Anflug auf den Weltmeistertitel, der ja so zum Greifen nah scheint.

Wiederum eine Viertelstunde später stellt Evgeni Malkin die Balance wieder her. Und oalgetter Pavel Datsyuk schiebt das Resultat endgültig wieder gerade. Uff… Soweit, 26 Siege bei Weltmeisterschaften in Folge absolviert. Insofern ist Russland im Eishockey wirklich eine Bank. Wir freuen uns auf das Endspiel.

Grande Finale der Eishockey-WM: Russland - Tschechien


Russland im Eishockey, das ist nicht irgendeine Sportart unter vielen, das ist Stolz, das ist Heldenverehrung. Es ist sozusagen Wodka on the rocks. Dumm nur, bei den Tschechen auch! Köln scheint den Russen zu liegen, alle ihre Spiele durften sie hier austragen. Vor nahezu jedes Mal ausverkauftem Haus. Sie können sich bestimmt vorstellen, was hier heute im Finale los ist.

Varmalov, der dritte Keeper der Sbornaja, ist der, der Weltmeister in dieser Serie werden darf. Jedes Turnier darf einmal ein anderer ran. Gut sind sie alle, das haben sie durch die Bank bewiesen. Die Russen kennen schließlich ihren Nationalsport Eishockey, dazu auch noch der populärste des Landes. Wird er es festhalten und seine Kollegen die nötigen Tore vorn machen?

Die Tschechen wollen auch


Sie alle haben sich vorgenommen, Weltmeister zu werden. Ohne Ausnahme. Allerdings auch die Tschechen. So agierten sie auch, wissend, welchen Gegner sie vor sich haben, und sie sind mit der nötigen Portion Selbstbewusstsein ausgestattet. Hier spielt nicht irgendwer. Und das sieht man.

Das hätte ja nun wiederum auch niemand erwartet. Die Tschechen, ihrerseits genauso mit Eishokey-Stolz behaftet, machen das Spiel. Einfach so. Liegt es am Erwartungsdruck der Russen? Unvermögen ist es jedenfalls nicht. Es ist eine brisante Partie. Es beginnt fatal.

Jakub Klepis befindet nach wenigen Minuten, es sei vorbei mit der Herrlichkeit der Russen. Eiskalt nach 20 Sekunden das 0:1. Das geht ja gut los. Aufbäumen sieht anders aus. Der Sbornaja fällt aber auch nicht wirklich ein probates Mittel ein, um diesen Tschechenriegel zu knacken.

Bei Russland-Aktuell
• Eishockey-WM: Revanche gegen Kanada gelungen (21.05.2010)
• Eishockey: Russland meistert auch WM-Zwischenrunde (19.05.2010)
• Eishockey-WM: Russland wie erwartet problemlos weiter (14.05.2010)

Tschechien schnürt zu


Die schnüren wirklich zu, die Tschechen. Sie wirken nicht wirklich stärker. Aber irgendwie einfach effektiver. Das ist vielleicht auch die Lösung. Nach nicht ganz 40 Minuten markiert Tomas Rolinek den zweiten Treffer für die Tschechen. Das schaut nicht gut aus. 0:2, und keine Lösung in Sicht.

Alexander Ovechkin, dem vielleicht besten Eishockey-Spieler der Welt, fällt auch nichts ein. Es wirkt ein wenig hilflos, aufbegehrend – aber eben auch nicht mehr. Was ist mit der Macht des Schleifchens geschehen? Waren sie zu selbstbewusst, zu siegessicher? Ein Treffer in die Magengrube der zahlreichen Russen im Publikum.

Sechs zu drei Überzahl der Sbornaja. Das tschechische Tor ist geradezu leer. Er will nicht gelingen, dieser Anschlusstreffer. Sie kämpfen, sie rackern. Es will nix werden. Noch zwei Minuten. Uns stockt der Atem. Und dann doch noch, das 1:2 durch Datsyuk. Ist das ein Krimi…

Scheibenkleister, die Tschechen feiern ihre eigene Fete


Das Schleifchen, einfach nur dieses orangefarbene Schleifchen, welches Trainer Bykov seit dem Tag des Sieges am 9. Mai nie mehr vom Revers abgenommen hat. Es hat heute nichts genutzt, im Finale gegen Tschechien. Es ist bitter, es ist herb. Es tut schier weh, den Tschechen beim Feiern zuzusehen.

Was zurückbleibt, sind fantastische russische Fans, die Köln und seine „Lanxess“-Arena auf jeden Fall belebt haben. Jede Menge leerer Bierflaschen und zerbrochene Wodkaflaschen rund um die Halle. Der Reporter meint: „Wir verneigen uns vor den Russen, sie haben ein hervorragendes Turnier gespielt. Letztendlich schlägt der Wille das Talent!“

Das war ein großes Wort. Russland- Aktuell verneigt sich auch und wendet sich wieder dem Tagesgeschäft zu. Wir berichten im nächsten Jahr dann vom Versuch, den 26. Weltmeister-Titel zu gewinnen…



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B.Giertz 24.05.2010 - 11:29

Köln-Arena

Köln-Arena\\r\\nDiese Halle heißt Köln-Arena !!!\\r\\n\\r\\nEs ist mittlerweile ein Unsitte, dass es Sponsoren nicht reicht, dass ihr Name als Sponsor erwähnt wird.\\r\\nNein, die Stadien sollen auch noch umbenannt werden.\\r\\nAlte und neue Traditions-Namen sollren verschwinden.\\r\\n\\r\\nAber das funktioniert so nicht!\\r\\n\\r\\nFür die Kölner ist es auch weiterhin die Köln-Arena,\\r\\nfür die Einwohner von Gelsenkirchen die Schalke-Arena\\r\\nund in Frankfurt das Waldstadion.\\r\\n\\r\\nDie lokale Presse dagegen muss dieses lächerliche Spielchen oft mitspielen, wegen der Anzeigen.\\r\\n\\r\\nAber Aktuell-Ru hat das doch nicht nötig ? ! ;-)


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