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Die Druckwelle der Explosion unter Tage zerstörte auch Bauten des Bergwerks an der Erdoberfläche (Foto: 1. Kanal) |
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Donnerstag, 13.05.2010
Bergwerks-Unglück: Suche wegen Gas unterbrochenKemerowo. In dem zerstörten Bergwerk in Sibirien sind die Sucharbeiten nach Vermissten unterbrochen worden. Die Methan-Konzentration ist zu hoch. Es besteht Explosionsgefahr. Möglicherweise waren dort Saboteure am Werk.
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Die oberirdischen Bauten des Bergwerkes waren bei den beiden Explosionen in der Nacht auf den 9. Mai schon zum Teil zerstört worden. Heute mussten der Einsatzstab, die Pressevertreter und die Angehörigen der noch vermissten 24 Bergleute aus Sicherheitsgründen das Gelände räumen.
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Im Laufe der Nacht waren weitere sechs Bergmänner tot aufgefunden worden. Die Zahl der Opfer der Katastrophe stieg damit auf 66.
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Ein Labyrinth von 300 Kilometer Länge
Noch nicht überprüft werden konnten in etwa 400 Meter Tiefe stark vergaste Stollen auf 18 Kilometer Länge. Raspadskaja als größte russische Kohlegrube liefert etwa 10 Prozent der russischen Steinkohleförderung und verfügt über ein Stollensystem von 311 Kilometer Länge. Der Sachschaden wird auf umgerechnet 130 Mio. Euro geschätzt.
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Hoffnung, die Vermissten noch lebend zu finden, gibt es faktisch nicht mehr. In den fraglichen Abschnitten stießen die Retter auf mehrere Brandherde. Zum Teil sind die Stollen auch überflutet. Bei dem Unglück waren sowohl das Belüftungs- wie auch das Entwässerungssystem der Grube zerstört worden.
Eine provisorisch bereits installierte Sauerstoffzufuhr konnte bisher nicht in Betrieb genommen werden, da dies die unterirdischen Brandherde nur wieder erneut entfachen würde.
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Art und Ursache der Explosion noch offen
Über die Ursache des Unglücks wird weiterhin spekuliert. Auch der Einsatzstab will sich in dieser Frage nicht festlegen. Gegen eine Methan-Explosion spricht nach Ansicht mancher Fachleute die Stärke der Druckwelle. Auch beteuert die Bergwerksleitung, erst kurz vorher eine Entgasung des Bergwerks über spezielle Belüftungskanäle vorgenommen zu haben.
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Saboteure oder Terroristen unter Tage?
Im Kusbass wird deshalb sogar von der Möglichkeit eines Terroraktes gesprochen. Ein Indiz dafür könnte sein, dass angeblich ein leicht verletzt ins Krankenhaus eingelieferter Bergmann nach der Erstbehandlung seiner Wunden floh, bevor sein Name notiert werden konnte. Das Verdächtige dabei: Laut LifeNews konnte anschließend keiner der anderen Bergleute sagen, wer dies gewesen sei.
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Dabei würden sich in den Schächten und den Bergwerkssiedlungen alle kennen. Mittlerweile verfolgen auch die Behörden diese Spur: In den Krankenhäusern wurden die nach dem Unglück angelegten Listen mit allen Behandelten beschlagnahmt.
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Ein Toter aus einem anderem Bergwerk
Bereits belegte Tatsache ist, dass unter den Toten ein Mann ist, der gar nicht in dem Bergwerk angestellt war. Die Suchtrupps fanden die Leiche des 38 Jahre alten Dmitri Sawalischin unter Tage. Er hatte zwar früher in Raspadskaja gearbeitet, hatte mittlerweile aber in ein anderes Bergwerk in der Nachbarschaft gewechselt.
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Nach Angaben von Bergleuten gibt es in einem Wald halb verfallene alte Stolleneingänge, die ebenfalls in das Gangsystem von Raspadskaja führen. Es würde vorkommen, dass dort Unbefugte einstiegen, um im Bergwerk Gerätschaften aus Metall zu stehlen, um dies dann zu verkaufen.
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