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Geisterschiff Arctic Sea: Erst wochenlang in Hand der baltischen Piraten, dann der russischen Fahnder (Foto: solchart.fi) |
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Donnerstag, 10.09.2009
Arctic Sea: Übergabe an Malta auf den KanarenMoskau. Der aus Piratenhand befreite Frachter Arctic Sea wird jetzt doch nicht in einen russischen Hafen gebracht. In einigen Tagen soll das Schiff auf den Kanaren an Maltas Behörden übergeben werden.
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Die russischen Ermittler, die das Schiff momentan formell mit Beschlag belegt haben, brauchen noch einige Tage für ihre Arbeit. Dann soll in Las Palmas die Übergabe an Malta als jedem Staat erfolgen, unter dessen Flagge der Frachter fährt.
Gestern hatte die russische Ermittlungsbehörde mitgeteilt, bislang keine verdächtigen Frachten an Bord gefunden zu haben nur das für Algerien bestimmten Holz aus Finnland.
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Spekulationen um geheime Fracht
In den letzten Tagen waren wieder verstärkt Gerüchte laut geworden, an Bord des Frachters könnten illegale oder zumindest politisch brisante Waffenlieferungen aus Russland für den Iran oder einen Nahost-Staat sein - und die Piratenkaperung sei eine Idee oder Aktion des israelischen Geheimdienstes gewesen, um die Lieferung zu verhindern.
Die aufwändige "Befreiungsaktion" und die folgende wochenlange Abschottung des Schiffes vor ausländischen Beobachtern wurde dabei als Indiz dafür gewertet, dass Russland hier etwas zu verstecken oder zu vertuschen versucht.
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Der Kreml und das russische Außenministerium wiesen diese Berichte als Erfindungen und Spekulationen zurück.
Das russische Außenministerium teilte mit, dass in Kürze fünf Ermittler aus Malta an Bord der Arctic Sea gehen sollen. Sie seien bereits in Las Palmas auf Gran Canaria eingetroffen.
"Arctic Sea" ist schon in einem spanischen Hafen
Das Verteidigungsministerium teilte seinerseits mit, dass die Arctic Sea und das sie begleitende Kriegsschiff Ladny in einen Hafen der Kanarischen Inseln eingelaufen seien. In dem spanischen Hafen würden gegenwärtig die Vorräte an Treibstoff und Proviant ergänzt. Über das weitere Vorgehen würde nicht das Militär, sondern die Ermittlungsbehörde entscheiden.
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Die mutmaßlichen Ostsee-Piraten an Bord der Arctic Sea hatten sich am 17. August in der Nähe der Kapverdischen Inseln der Ladny-Besatzung ergeben. Acht Verdächtige und elf Besatzungsmitglieder wurden später nach Moskau ausgeflogen.
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Das Schiff selbst wurde mit einer Notbesatzung in Schleichfahrt in Richtung Mittelmeer geschleppt. Währenddessen arbeiteten an Bord russische Kriminalisten - so zumindest die offizielle Darstellung.
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