Moskau. Polen und Russland werden im Streit um die geplante US-Raketenabwehranlage in Mitteleuropa jetzt auch direkt miteinander sprechen. Russlands Vizeaußenminister Sergej Kisljak will heute in Warschau die ablehnende Haltung Russlands gegen die geplante Stationierung von zehn US-Abwehrraketen in Polen erläutern, teilte das Außenministerium in Moskau mit.
In Moskau äußern Militärs und Politiker immer wieder den Verdacht, die US-Raketen seien in Wirklichkeit nicht gegen den Iran, sondern gegen Russland gerichtet. Vor allem sorgt man sich, weil die USA ihre Anlagen in Polen und Tschechien an der Nato vorbei als Elemente ihrer eigenen Militärstruktur installieren wollen.
Wenn erst ein Anfang gemacht sei, könnten schnell auch andere Raketensysteme direkt vor der Russischen Haustür stationiert werden, so die russischen Militärs. Der Chef der russischen Raketen-Truppe erklärte bereits, man werde gegebenenfalls eigene Raketen auf die US-Anlagen in Polen und Tschechien ausrichten müssen.
Moskaus Diplomaten hoffen nun darauf, dass Polen sich unter dem neuen Regierungschef Donald Tusk nicht mehr wie bisher von den USA instrumentalisieren lässt und mehr Rücksicht auf die eigenen nationalen Interessen nimmt.
Man wolle Polen bei dem Gespräch am Donnerstag helfen, die Probleme für die eigene strategische Sicherheit durch die US-Raketenabwehr zu erkennen, erklärte das russische Außenministerium.
Polens neuer Regierungschef Donald Tusk hatte am Wochenende in einem Zeitungsinterview erklärt, man werde in der Frage des Raketenschildes nicht übereilt handeln. Tusk reist heute seinerseits zu Gesprächen über die Raketenabwehr zu den Nachbarn nach Prag.
Russland ist ein reiches Land. Doch für alle reicht es nicht. Diese Bettlerin versucht auf der Luxus-Einkaufsmeile Twerskaja vor dem Kreml ein paar Kopeken zu ergattern. (Foto: Ballin/.rufo)
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