9 Minuten für Printmedien: Russen sind Zeitungsmuffel
Moskau. Gerüchten zufolge gelten die Russen als besonders lesefreudig. Auf die Printmedien trifft dies aber kaum zu: Nur neun Minuten brauchen russische Zeitungsleser im Durchschnitt für ihre Lektüre weniger als sonstwo in der Welt. Gelesen werden dabei fast nur die Überschriften.
Diesen Wert nannte Tomothy Bolding, der Generaldirektor des Weltzeitungsverbandes WAN auf einer Verlegerkonferenz in Moskau. Vielleicht ziehen es die russischen Leser vor, Augen und Ohren zu schließen und überlassen es dem Staat zu entscheiden, was sie wissen sollen, kritisierte Bolding.
Die russischen Medien würden ihrer Rolle als Interessenvertretung des Volkes und der Leser gegenüber staatlichen Einrichtungen nicht gerecht, sagte er: "Russlands Presse boxt nicht in ihrer Gewichtsklasse."
Die geringe Popularität der Printmedien in Russland liege aber auch an qualitativen Mängeln der Medien selbst: Viele Faktoren sprechen dafür, dass die Qualität der Druckerzeugnisse und der redaktionellen Arbeit dringend erhöht werden müsste, so Bolding.
Als Beispiel für ein Zeitungs-freudiges Land nannte er die Türkei: Dort studieren Zeitungsleser ihre Blätter täglich 74 Minuten lang.
Symbolträchtig. Spielmacher Andrej Arschawin fällt. Russland ist auf dem Weg ins Finale ins Straucheln geraten. Am Ende verlor die Sbornaja mit 0:3. (Foto: TV)
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