Figuren wie Sterligow, Brynzalow und Rybkin drohten die Wahlkampagne in eine Farce zu verwandeln. Um diese Situation zu überwinden, entschied sich die Russische Partei des Lebens, ihren Kandidaten Sergej Mironow aufzustellen, heißt es in der Begründung. Mit anderen Worten, Mironow will nicht gewinnen, sondern erreichen, dass Putin gut aussieht. Wenn der Anführer in den Kampf zieht, darf man ihn nicht allein lassen, sondern muss neben ihm stehen, sagte Mironow.
Gelenkte Demokratie in ihrer Vollendung ist, wenn die Gegenkandidaten die Sinnlosigkeit ihrer Bemühungen einsehen und einzig aus Anstand noch bei den Wahlen antreten. Und Mironow, der schon Ende 2003 mit seinem Antritt geliebäugelt hatte, behauptet, dass eben diese Gerüchte auch die Kommunisten und Liberalen dazu bewegt haben anzutreten. Damit ist die Gefahr, dass der Urnengang wegen zu geringer Wahlbeteiligung für ungültig erklärt werden, deutlich gesunken.
Die Partei des Lebens und der Wiedergeburt Russlands wird vom Kreml finanziert. So kann sie auch während der Wahlkampagne auf gute Sendezeiten und genug Geld für die Wahlspots hoffen. Immerhin soll der Antritt Mironows ja nicht in einem Debakel enden. Andererseits darf er auch nicht die Wiederwahl Putins im ersten Wahlgang gefährden. Doch bei den Popularitätswerten Mironows besteht diese Gefahr kaum.
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