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| Symbolisch: Kandidaten bei Präsidentschaftswahl zerfetzt (Foto: Ballin/.rufo) |
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Mittwoch, 10.11.2004
Das Wahldebakel von KiewVon André Ballin, Moskau. Inzwischen sind schon zehn Tage seit dem ersten Urnengang der Ukrainer vergangen. Es gibt immer noch kein amtliches Endergebnis. Das Szenario erinnert an die US-Wahlen 2000, als im Sonnenstaat Florida dreimal nachgezählt werden musste, damit Bush gewann. Und auch bei der Schlammschlacht, die sich Wahlkampf nennt, ist das Vorbild Amerika sichtbar.
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Da bezeichnete Premier Viktor Janukowitsch Juschtschenko-Anhänger schon mal als Ziegenböcke und regt sich über die Verunglimpfung seiner eigenen Person auf. Die Wahlkampfchefin von Juschtschenko hatte ihn nämlich zum Schlappschwanz und Angsthasen gestempelt, nachdem er sich weigerte, an einer TV-Debatte teilzunehmen.
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Wir erinnern uns: In den USA war in diesem Jahr der Vorwurf des wankelmütigen Angsthasen gegen Kerry gravierender als der der Sturheit, der im Allgemeinen gegen Ziegenböcke und im Besonderen gegen Bush erhoben wurde.
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In den USA gewann Bush. Heißt das nun, dass in der Ukraine Juschtschenko gewinnt? Seine Anhänger zumindest sind davon überzeugt, dass die ganze Verzögerung bei der Stimmauszählung sowieso nur ein Trick der Regierung sei, um den Sieg Juschtschenkos nicht anzuerkennen.
Die Wahlkommission hingegen fand einen anderen Schuldigen für die Panne und entließ ihren Pc-Administrator, weil Hacker den Zentralcomputer lahmgelegt haben sollen. Gibt es nicht in Kürze die Zahlen, dann ist der zweite Wahlgang am 21. November in Gefahr. Aber vielleicht findet sich ja bis dahin ein neues Computergenie und rettet die Nation. Zu hoffen wär's.
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