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Michail Fridman ist einer der reichsten Männer Russlands (Foto: Djatschkow/.rufo)
Michail Fridman ist einer der reichsten Männer Russlands (Foto: Djatschkow/.rufo)
Aktualisiert 01.02.2008 19:30

Michail Maratowitsch Fridman

Chef der „Alfa-Group“, Beiratsvorsitzender des Ölmultis TNK-BP. Vizevorsitzender des Russischen Jüdischen Kongresses.

Zitat: „Auch wenn es langweilig klingt: Mich interessiert eigentlich nur das Business.“
Geboren: 21. April 1964 in dem Westukrainischen Lwow.
Laufbahn: Absolvent des Moskauer Institutes für Stahl und Metall-Legierung. Die Karriere des Milliardärs Michail Fridman begann mit einer Fensterputzfirma Ende der 80er. Heute kontrolliert Fridmans Bank– und Finanzgruppe „Alfa“ Wirtschaftsbetriebe verschiedener Sparten bis hin zu einer Supermarktkette. Seit 1. Juli 2003 ist Fridman Beiratsvorsitzender des Ölkonzerns TNK-BP.
Freunde: Regisseur Juli Gusman und Galerist Marat Gelman.
Feinde: Wladimir Potanin, Jurist Leonid Roschetskin.
Skandale: Schiffbruch des Öltankers „Prestige“ an der spanischen Küste im November 2002. Schon zuvor waren mehrfach gravierende technische Mängel an dem indirekt Fridman gehörenden Schiff festgestellt worden. Da das Schiff versichert war, war Fridman die Umweltgefahr offenbar egal. Bei den Ermittlungen wurde außerdem festgestellt, dass Fridman über die Offshore Firma, der der Tanker gehörte, riesige Gewinne an der Steuer vorbei führte. Französische Zeitungen, die den Skandal aufdeckten, verklagte Fridman im Mai 2003 wegen Verleumdung.
Familie: Michail Fridman kommt aus einer traditionell religiösen jüdischen Familie. Er ist verheiratet und hat zwei Töchter.
Hobbies: Sammelt Samuraischwerter. Seit seinen Studentenjahren mag er Theater und gutes Essen. Reist gern und fährt Jeeps.


Fridman hat ein Vermögen von über 10 Mrd. USD (Foto: Djatschkow/.rufo)
Fridman hat ein Vermögen von über 10 Mrd. USD (Foto: Djatschkow/.rufo)

Laufbahn:



1. Februar 2008: Fridman tritt als Vorstandsvorsitzender der Alfa-Bank zurück, um sich künftig auf seine Aufgaben als Chef der Alfa-Group zu konzentrieren. Vertraute nennen den Rücktritt lediglich eine technische Formalität. Fridman behält einen Posten im Vorstand.

Dezember 2007: Der Dauerstreit mit dem IPOC-Fonds um die Kontrolle beim Mobilfunkbetreiber Megafon ist zu Ende. Sowohl Alfa als auch IPOC ziehen ihre Klagen zurück. Lachender Dritter ist der Oligarch Alischer Usmanow, der sich kurz zuvor beim Handybetreiber eingekauft hat.

Februar 2007: Fridman wird vom Forbes-Journal wieder in der Top-10 der russischen Milliardäre gelistet. Sein Vermögen wird auf über 10 Mrd. USD geschätzt.

August 2005: Fridman wird im Zusammenhang mit der Datscha-Affäre des Ex-Premiers Michail Kassjanow verhört. Fridman wird ebenso wie Kassjanow verdächtigt, sich die Datscha unrechtmäßig angeeignet zu haben.

Oktober 2003: Fusion von Alfa-Eko Telekom mit der Alfa-Eko. Fridman nennt das eine rein juristische Operation, denn beide Firmen gehören ihm.

September 2003: Die Nationale Reservebank (NRB) wendet sich öffentlich an die russische Regierung mit dem Vorschlag, die Durchführung des Tenders um den Flughafen Scheremetjewo auf Frühjahr 2004 zu verschieben. Die NRB vertritt die Meinung, die Regierung könne auch ohne Einbeziehung des Privatkapitals die Renovierung und Rekonstruktion des Internationalen Flughafens Scheremetjewo mit Errichtung eines dritten Terminals durchführen, denn der Flughafen sei zur Zeit rentabel. Nach den Worten des NRB Vorsitzenden Alexander Lebedjew, im Falle des Überganges des Scheremetjewo in die dritte Hände, wird sich Aeroflot nicht normal weiterentwickeln können.

August 2003: Alfa kauft 25 % Aktien von Megafon. Das Geld dafür beschaffte sich Fridman durch den Verkauf eines ZweiMilliarden-Aktienpakets an dem Ölkonzern TNK an die Ölgesellschaft BP. Mit dem Kauf von Megafon hält Fridmans Bankengruppe Alfa Beteiligungen an zwei nationalen Mobilfunkbetriebern. Alfa ist auch am zweitgrößten landesweiten Mobilfunkanbieter Wympelkom beteiligt.

1. Juli 2003: Die Zeitschrift BusinessWeek nennt Michail Fridman einen der erfolgreichsten Unternehmer des Jahres. Zu seinem Konsortium Alfa-Group zählen: die Alfa-Bank; die Versicherungsgesellschaft „Alfa-Strachowanije“; ein großer Anteil an der Ölfirma TNK-BP; Handels- und Geschäftsvermittler-Gesellschaft Alfa-Eko, die am Binnen- und Außenmarkt mit Ölprodukten, Buntmetallen, Papier, Tee und Alkohol handelt; die größte Supermarktkette Russlands „Perekrjestok“; einer der größten Telekommunikations- und Internetanbieter in den GUS-Staaten Golden Telecom Inc.; die Mobilfunk-Anbieter Wympelkom und MegaFon.

1. Juli 2003: Fridman wird Beiratsvorsitzender der britisch-amerikanisch-russischen Ölgesellschaft TNK-BP, der drittgrößten Ölgesellschaft in Russland.

26.06.2003: Entstehung der gemeinsamen russisch-britischen Ölfirma TNK-BP. Der Vertrag wurde in London von den Inhabern der Tjumener Ölfirma – den Vorsitzenden von Alfa-Group and Access/Renova – und der britisch-amerikanischen Gesellschaft British Petroleum unterschrieben. Der russische Präsident Wladimir Putin und der britische Premier Tony Blair waren bei der Unterzeichnung des Vertrages anwesend, die mit dem ersten Besuch Putins in Großbritannien zeitlich abgestimmt wurde.

Mai 2003: Fridman wird in Washington von der amerikanischen Akademie der Errungenschaften mit dem „Goldenen Teller“ für seine Unternehmertätigkeit ausgezeichnet.

Mai 2003: Das Pariser Anwaltsbüro Kiegman et Marembert klagt im Auftrag Fridmans vor dem Pariser Zivilgericht die zwei französischen Zeitungen, Le Parisien und Les Echos, und ihre Journalisten an. Fridman fordert eine Mio. Euro, die Erstattung der Gerichtskosten und einen Widerruf der Artikel, die über den Untergang eines Tankers vor der spanischen Küste.

Frühjahr 2003: Michail Fridman schlägt Premier Michail Kassjanow vor, die Verwaltung des Flughafens Scheremetjewoan die Alfa-Gruppe zu übergeben. Kurz danach stellt die NRB-Gruppe (Vorsitzender Alexander Lebedjew), die 30% der Aktien der Gesellschaft Aeroflot besitzt, ihre Ansprüche auf Scherementiewo. Die russische Regierung beschließt, eine Ausschreibung durchzuführen. Inzwischen wurde die Liste der Anwärter um ein Mitglied länger: auch die Holding Systema (Jewtuschenkow) will den größten Flughafen Russlands kontrollieren.

November 2002: Schiffbruch des Tankers Prestige an der spanischen Küste, deren Fracht, 78 Tausend Tonnen Heizöl, der unter anderem der Handelsgesellschaft Crown Resources, einem Mitglied der Alfa-Gruppe, gehörte.

15. April 2002: Die Alfa-Bank kauft 20% Aktien der Konversbank, um sie zu liquidieren.

Sommer 2001: Fridman gelangt mit seinem Vermögen von damals 1,3 Mrd. USD in die von der Zeitschrift „Forbes“ erstellte Liste der reichsten Menschen der Welt.

Februar 2001: Michail Fridman wird Miglied des Rates für Unternehmungstätigkeit bei der Regierung der Russischen Föderation.

2001: Fridman wird Vorstandsmitglied des russischen Industriellen- und Unternehmerverbandes (RSPP).

Seit 1998: Fridman ist Mitglied des Vorstandsmitglied der AG „Torgowy Dom Perekrjostok".

1998: Fridman wird nach der Fusion der Alfa-Bank mit der Firma „Alfa-Kapital“ Vorstandsvorsitzender der umstrukturierten Alfa-Bank.

Oktober 1996: Fridman wird Berater der russischen Regierung im Bankensektor.

Seit 1996: ist Fridman Vorstandsmitglied der Ölgesellschaft „SIDANKO“.

Dezember 1996: Fridman wird der Gründer und Vize-Präsident des Jüdischen Kongresses Russlands (REK), wie auch Leiter des Kulturkomitees des REK.

Seit 1996: ist Michail Fridman Vorstandsvorsitzender der Alfa-Gruppe.

1995-1998: Fridman ist Vorstandsmitglied des Fernsehsenders ORT.

1992: Alfa-Eko beteiligt sich an dem staatlichen Program für Ölexport. Oleg Kisseljow verläßt die Gesellschaft, Fridman wird zum alleinigen Vorsitzenden der Alfa-Eko.

Seit 1991: Fridman ist Vorstandsvorsitzender der Alfa-Bank.

1990: Fridman gründet seine erste Bank Alfa-Kapital.

1989: Fridman wird Direktor des Joint-Venture-Unternehmens Alfa-Eko. 80% gehörten der Kooperative Kurier und 20% der Schweizer Firme ADP Trading.

30. Oktober 1989: Fridman und sein Partner Oleg Kisseljow gründen die Handels- und Geschäftsvermittler-Gesellschaft Alfa-Eko, die lange Zeit wichtigstes Mitglied im Konsortium Alfa-Group bleibt. Alfa-Eko handelt mit Teppichen, Zucker, Tee und Zigaretten. Der Leiter dieser Gesellschaft wird Kisseljow.

1989: Michail Fridman gründet zusammen mit Oleg Kiseljow die Firma Alfa-Photo, die sich auf dem Handel mit Computern und Kopiergeräten spezialisiert.

1988: Fridman gründet die Kooperative für Fensterreinigung „Kurier.“

1986-1988: Fridman arbeitet als Ingenieur im Metallwerk „Elektrostal“ in der gleichnamigen Stadt im Großgebiet Moskau.

1986: Michail Fridman absolviert die Fakultät für Buntmetalle des Moskauer Institutes für Stahl und Metallegierungen.
Freunde und Team


Marat Gelman ist ein enger Freund Fridmans (Foto: gif.ru)
Marat Gelman ist ein enger Freund Fridmans (Foto: gif.ru)
Michail Fridman trifft sich oft mit seinem engen Freundeskreis, zu dem die Regisseure Juli Gusman und Mark Rosowski (Theater beim Nikitski-Tor), der Galerist und Polittechnologe Marat Gelman und die Journalistin Jewgenija Albas gehören.

Feinde: Der Buntmetall-Oligarch Wladimir Potanin, Jurist Leonid Roschetskin (der 1996 an dem Verkauf der Aktien von „Swjazinvest“, die auch für Fridman interessant waren, an das Konsortium Mustcom beteiligt war.) Oleg Deripaska.

Skandale:

Schiffbruch des Öltankers „Prestige“ an der spanischen Küste im November 2002. Schon zuvor waren mehrfach gravierende technische Mängel an dem indirekt Fridman gehörenden Schiff festgestellt worden. Da das Schiff versichert war, war Fridman die Umweltgefahr offenbar egal. Bei den Ermittlungen wurde außerdem festgestellt, dass Fridman über die Offshore Firma, der der Tanker gehörte, riesige Gewinne an der Steuer vorbei führte. Französische Zeitungen, die den Skandal aufdeckten, verklagte Fridman im Mai 2003 wegen Verleumdung.

Bei Russland-Aktuell
• Kommunikationsprobleme im Megafon-Aufsichtsrat (6.11.03)
• Abramowitsch reichster Nicht-Amerikaner unter 40 (5.9.03)
• Fridman steigt bei Telefongesellschaft Megafon ein (6.8.03)
• BP und Alpha beschließen Milliarden-Deal (12.2.03)
• 7 Russen unter den reichsten Menschen der Welt (1.3.02)
Im August 2003 kauft Alfa-Eko die LV-Finance, die die Gesellschaft CT-Mobile, Inhabers eines blokierenden Aktienpakettes von Megafon, kontrolliert. Das führte zu Unzufriedenheit anderer Megafon-Aktionäre. Ende September stellt die Gesellschaft IPOC International Growth Fund Ltd. (Sitz in Bermuda), die 6,5% Megafon-Aktien besitzt, eine Anfrage unter anderem an Gerichte der Schweiz und auf den Bahamas, mit der Forderung, die Transaktion zu anullieren. IPOC behauptet, sie habe mit der LV-Finance schon vorher einen Vertrag über den Kauf der Megafon-Aktien unterschrieben. Die Insel-Gerichte verboten die Durchführung jeglicher Transaktionen mit den Megafon-Aktien, der Schweizer Gericht hat zurzeit noch keine Entscheidungen getroffen.

Als Alfa-Eko in 1992, drei Jahre nach ihrer Gründung, von dem Teppichhandel zum Ölhandel übergeht, zwingt Fridman seinen Partner Oleg Kisseljow durch verschiedene Mittel, das Geschäft zu verlassen. Der letzte Tropfen war das von Fridman inszenierte Familiendrama. Als seine Familie zu zerbrechen drohte, verließ Kisseljow die Alfa-Eko, ohne seinen Anteil an der Firma zu verlangen.
Heute treffen sich Kisseljow und Fridman oft an verschiedenen Veranstaltungen bei dem Präsidenten.
Kisseljow selbst nennt noch andere Gründe seines Rückzuges, wie „Fridmans Hemmungslosigkeit und Draufgängertum im Geschäftsleben und seine verdächtigen Kontakte: KGB, Banditen, Prostituierte, Drogenhändler.“

In seinen Studentenjahren beschäftigte sich Fridman mit der Organisation von Konzerten populärer aber damals noch halblegaler Sänger und Rock-Gruppen. Bekanntschaften, die er auf diese Weise erwarb, haben ihm geholfen, ein Ticketspekulationsgeschäft zu organisieren. Er kaufte an den Theater- und Konzertkassen die immer sehr billigen Eintrittskarten ab und verkaufte sie für einen wesentlich höheren Preis. Auf solche Weise hat er eine der größten in Moskau Gruppierungen der „Eintrittskarten-Mafia“ geschaffen.

Fridman ist der Meinung, man sollte an einer Außenseite des Bolschoj Theaters ein Memorialbrett aufhängen, denn an diesem historischen Ort haben neben Fridman auch Wladimir Gussinski, Sergej Wassiljew (Bankier) und Juri Miljukow (Moskauer Warenbörse) die Grundzüge des Geschäftsleben studiert.

Familie und Eltern:

Fridman lebt in Moskau, seine Frau in Paris (Foto: nns.ru)
Fridman lebt in Moskau, seine Frau in Paris (Foto: nns.ru)
Michail Fridmans Frau Maria stammt aus Irkutsk. In Moskau studierte sie an derselben Fakultät wie Fridman. Sie haben zwei Töchter, Katja und Lora. Im Jahr 2000 hat sie in Paris Designer-Kurse absolviert und lebt seitdem mit den Töchtern in Paris. Die Kinder besuchen dort eine amerikanische Schule. Fridman ist zufrieden damit, dass seine Kinder dreisprachig und in einem multikulturellen Milieu aufwachsen. Heute hat er jedoch kaum noch Kontakt zu seiner Familie.

Fridmans Eltern waren Ingenieure. Sein Vater, Marat Fridman, arbeitete in der Elektro-Industrie, in einer Rüstungsfabrik. 1989 wurde er zusammen mit einigen Kollegen für einen Projekt im Bereich der Kriegsflugtechnik mit einer Staatsprämie ausgezeichnet. Michails Eltern waren Mitglieder der Kommunistischen Partei. Dabei hielten sie engen Kontakt mit der Jüdischen Gemeinde, was aber streng geheim gehalten werden musste. Michail Fridman durfte darüber in der Schule keinem erzählen und auch keine Freunde zu sich einladen. Die Eltern hatten Angst vor einem „Jüdischen Pogrom“.
Zu wichtigen religiösen Feiertagen musste Michail die Kipa tragen, allerdings nur zu Hause. Seine Kipa aus Kindertagen bewahrt er heute noch sorgfältig in seiner Wohnung auf. Im Alter von 6 Jahren wurde Mischa beschnitten.

Hobbies und Charakter:

Michail Fridman lebt heute sehr zurückgezogen, mit einem Leibwächter. Zu anderen Oligarchen hat er gelegentlich Kontakt während der „Gipfeltreffen“ im Kreml, oder auf Reisen. Er sammelt Samuraischwerter, mag Theater.

Während seiner Studienjahren organisierte Fridman gerne Studententreffen, wie z. B., den non-formalen Klub „Semljanitschnaja Poljana“, wie auch Konzerte von Barden und Rock-Gruppen. Eine große Enttäuschung war für Michail, dass sein Versuch scheiterte, in den studentischen TV-Klub KWN aufgenommen zu werden. Sein Taschengeld verdiente er damals mit der Theaterkarten-Spekulation.

Michail Fridman behauptet oft, er wolle sich in die Politik nicht einmischen. Er hat, scheinbar keine politischen Vorlieben. Als ihm vor den Präsidentschaftswahlen 2000 die Frage gestellt wurde, welchen Kandidaten er vorziehen würde, antwortete er: „Den, der gewinnt.“

Fridman nennt sich einen schlechten Oligarch, mit der Begründung, dass er sich für Politik wenig interessiert und kein einziges Massenmedium besitzt.

Michail Fridman ist intelligent und vielseitig interessiert. Dabei gilt er als Pessimist und Zyniker und leidet oft an schweren Depressionen. Seine Umgebung wirft ihm oft Verschlossenheit und pathologisches Misstrauen vor. Fridman liebt keine öffentlichen Auftritte und kümmert sich übertrieben um die eigene Sicherheit.

Der erfolgreiche Unternehmer ist keine eindeutige Person. „Seine Instrumente sind Drohen, Chantage und Betrug“, so beschreibt Fridmans Unternehmertätigkeit der Gouverneur Kemerowos Aman Tulejew.

Michail Fridman erklärt seine Misserfolge oft mit dem „fünften Kapitel“. So habe er beim Schulabschluss keine goldene Medaille bekommen, weil er Jude sei. Aus demselben Grund wurde er nicht ins Moskauer Physisch-Technische Institut aufgenommen und habe keinen Aspirantur-Platz an seinem Institut für Stahl und Metalllegierungen bekommen. Gegenüber dem Judaismus und der Religion überhaupt hat Fridman eine negative Einstellung.

Fridman gibt gerne seinen Bekannten und vor allem Konkurrenten Spitznamen. Er benutzt oft Schimpfworte. Als sein Hauptkonkurrent gilt für ihn der Oligarch Potanin.

Michail Fridman ist ein Geschäftsmann, den die amerikanischen Medien den „Mann mit dem Kindesgesicht“ nennen, seine Lebensgeschichte erinnert an die berühmten amerikanischen Erfolgsgeschichten: vom Tellerwäscher zum Millionnär. Nur mit einem kleinen Unterschied: Fridman war „Fensterputzer“ und wurde Milliardär.

Den Spitznamen „Bulotschka-Man“ hat Fridman wegen seines Übergewichtes bekommen. Manche scherzen, diese „Bulotschka“ sei mit Heroin gefüllt.

Ich bin ein schlechter Oligarch, sagt Fridman über sich selbst (Foto: Djatschkow/.rufo)
Ich bin ein schlechter Oligarch, sagt Fridman über sich selbst (Foto: Djatschkow/.rufo)
Zitate:

„Welche Gesetze in meinem Koordinatensystem gut sind und welche schlecht, weiß ich auch ohne den Staat. Aber ich ziehe vor, mit dem Staat eine friedliche Koexistenz zu führen.“

„Ich bin ein schlechter Oligarch.“

„Oligarchie ist nicht sehr gesund für die Wirtschaft und sie ist nicht gerade fair, denn die Spielregel sind für den Starken anders, als für den Schwachen.“

„Auch wenn es langweilig klingt: Mich interessiert eigentlich nur das Business.“

„Ich möchte gerne wissen, ob die Regierung und der Präsident die liberalen Werte weiter unterstützen werden, wenn nach dem Irak-Krieg der Ölpreis tiefer als $18 für Barrel sinkt und die Budget-Einnahmen sich verringern.“

„Wir (Alfa-Group) waren flexibel, risikobereit und im richtigen Moment an der richtigen Stelle.“

„Meine Alma-Mater, das Moskauer Institut für Stahl und Metallegierungen, bildet, wie die Erfahrung zeigt, Spezialisten sehr unterschiedlicher Profile aus. Einige von uns arbeiten im Kreml, andere im Fernsehen, ich arbeite in der Bank.“

„Was die Beziehungen unter den Oligarchen betrifft, sie basieren auf zwei Postulaten. Erstens, keiner ist einem Freund, denn wir sind alle mehr oder weniger Konkurrenten. Zweitens, wir haben dieselbe Beschäftigung und gehören zu derselben sozialen Schicht, sind sogar meistens desselben Blutes: das vereinigt uns. Unsere Axiome heißt: “Keine Gewalt gegeneinander anwenden.“

„Mein Beruf verbietet mir, die Wirklichkeit idealistisch zu sehen, denn das könnte für das Business gefährlich sein. Ich habe es mir angewöhnt, emotionale Sachen philosophisch zu betrachten.“

„Die Welt, die von den Medien geschaffen wird, ist von der Wirklichkeit sehr weit entfernt.“

„Wenn solche Gesellschaften wie City-Corp oder die Deutsche Bank nach Russland kämen und die Besitzer oder Mitbesitzer großer russischer Strukturen würden, hätten unsere Kunden davon nur Vorteile.“

„Angenommen, dass alles, was in den letzten 15 Jahren in Russland passierte, ein Verbrechen ist, bin ich ein genau solcher Verbrecher wie die anderen. Die Hauptquelle meines Reichtums und der vieler anderer war die Revolution in unserer Wirtschaft.“

„Die Transaktion der TNK-BP wird einen sehr positiven Einfluss auf den ganzen russischen Markt haben, sie wird es sogar unseren Konkurrenten ermöglichen, die Kapitalisierung ihrer Gesellschaften zu erweitern, sie wird den Zugang zu dem Kapitalmarkt und zu den günstigeren Ressourcen erleichtern. Wir bekommen zum ersten Mal die Chance auf Expansion unserer Geschäfte im Ost- und Mitteleuropa.“

Weitere Quellen im Internet:

Fridman-Bio von der Alfa-Bank

Details über Fridmans Karriere auf Kompromat.ru

Biographie bei lenta.ru

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Der Winter ist eingezogen. Für ein paar Monate können sich die Russen in den Moskauer Parks an zahlreichen Eisskulpturen erfreuen. (Topfoto: Ballin)



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