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Jewgeni Adamow (Foto: Mironow/.rufo)
Donnerstag, 12.05.2005

LDPR: Adamow tot oder lebendig

Moskau. Mitglieder der LDPR haben auf einer Duma-Sitzung vorgeschlagen, den in der Schweiz inhaftierten ehemaligen russischen Atomminister Jewgeni Adamow zu entführen oder zu töten. Er wisse zuviel.

Freiheit...

Der LDPR-Abgeordnete Sergej Abelzew schlug vor, die Staatsanwaltschaft und andere „kompetente Organe“ aufzufordern, alle Maßnahmen zu treffen, um die Befreiung Adamows zu erreichen.

oder Tod

„Ist das nicht möglich, so muss dem Geheimdienst der Auftrag erteilt werden, den Atomkaufmann zu vernichten“, sagte Abelzew. Adamow könne versuchen, sich von den Vorwürfen der amerikanischen Staatsanwaltschaft freizukaufen, indem er wichtige Geheimnisse des russischen Atomporgramms preisgebe, glauben die Nationalpatrioten der LDPR.

Adamow war Anfang Mai in der Schweiz verhaftet worden und wartet auf seine Auslieferung in die USA. Die Staatsanwaltschaft des US-Staates Pennsylvania beschuldigt den Ex-Minister, dass er sich u.a. neun Millionen USD, die für die Erhöhung der Sicherheit russischer Atomanlagen von der US-Regierung zur Verfügung gestellt wurden, in die eigenen Taschen gesteckt habe.

Nationalisten wittern Verrat

Zwar hat der Chef der russischen Raketenstreitkräfte, Generaloberst Nikolai Solowzow bestritten, dass Adamow Geheimnisträger sei, die Nationalpatrioten glauben diesen Beteuerungen aber offenbar nicht. Da Adamow bei einer Verurteilung bis zu 60 Jahre Haft drohen, glaubt die LDPR, dass er sich freikaufen werde.

Bei www.aktuell.RU:
• Ex-Atomminister Adamow verhaftet (04.05.2005)
• 60 Jahre Haft in USA für Russlands Ex-Atomminister (06.05.2005)
• Sittenwächter für prügelnde Duma-Abgeordnete (07.04.2005)
• Echte Alternative: Demonstrationen oder Datscha (29.04.2005)
• Schlägerei in Duma - Schirinowski trifft daneben (30.03.2005)
So fordert auch Alexej Mitrofanow, sich ernsthaft mit der Situation um Adamow zu beschäftigen. „Man kann ihn stehlen – es gibt verschiedene Möglichkeiten“, deutete der LDPR-Mann an.

Duma-Chef Boris Gryslow schlug der LDPR lakonisch vor, den Antrag offiziell ins Parlament zur Beratung einzubringen. Dort soll übrigens am 18. Mai über einen ähnlich spektakulären Fall mit LDPR-Beteiligung verhandelt werden.

Dem Chef der LDPR Wladimir Schirinowski droht nach einer Schlägerei in der Duma Ende März der Entzug der parlamentarischen Immunität.

(ab/.rufo)


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