Donnerstag, 27.01.2005
Kein Boulevard anstelle des Hotel MoskwaMoskau. Das im Herbst abgerissene Hotel Moskwa soll nun doch wieder aufgebaut werden falls nichts dazwischen kommt. Unter Berufung auf Quellen in der Moskauer Stadtregierung heißt es nun, dass man dort, wo es stand, historische Bauten aus der Zarenzeit nachbilden wolle. Fest steht jedenfalls, dass es dort keine riesige Freifläche geben wird.
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Nach Angaben der Tageszeitung „Kommersant“ soll das Moskwa fast in alter Form und Größe wiederaufgebaut werden. Der Vizechef der Moskauer Stadtregierung Iossif Ordschonikidse sagte laut Nachrichtenagentur Interfax, das neue Hotel mit alter Fassade solle mindestens 1000 Zimmer umfassen und nur 250 Millionen US-Dollar kosten. Die ursprünglich geplante Luxusherberge für 600 Millionen werde also nicht zustandekommen.
Keine Luxusherberge, sondern das alte Hotel
Laut der Zeitung soll der Moskauer Oberbürgermeister Juri Luschkow dem Druck des Bauherren OOO Dekmos nachgegeben haben, der nach eigenen Angaben bereits 50 Mio. Dollar in den Abriss und zehn weitere in die Fundamente inverstiert haben soll. Auch hätte die Stadt nach bestehenden Folgeverträgen mit der internationalen Hotelkette Four Seasons unvertretbar hohen Schadenersatz zahlen müssen, wenn sie sich für den von Luschkow favorisierten Boulevard entschieden hätte.
Häuser aus der Zarenzeit statt Stalin-Bau
Die liberale „Gaseta“ behauptet indes ebenfalls unter Berufung auf Ordschonikidse, an Stelle des Moskwa werde „etwas gebaut, was dem Theaterplatz und dem Woskressenski-Platz (Revolutionsplatz) deren historisches Aussehen zurückgeben soll. Für 250 Mio. Dollar lasse sich einfach kein Fünfsterne-Hotel am Kreml errichten, zumal 60 davon schon verbraucht wurden, so „Gaseta“. Die Firma Dekorum gehöre der österreichischen Hypo Investment Bank, die die Finanzierung mehr als um die Hälfte gekürzt habe.
Das Neubauprojekt soll nach Angaben der Zeitung zunächst dem Stadtplanungsrat zur Bestätigung vorgelegt werden. Also wiege das Versprechen, den Stalin-Bau wieder herzustellen, noch nicht allzu schwer, heißt es.
(adu/.rufo)
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