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| Achmed Sakajew muss jetzt den polnischen Behörden erklären, warum Russlands Auslieferungsantrag haltlos ist (Foto: NTW) |
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Freitag, 17.09.2010
Polen: Tschetschenen-Sprecher Sakajew festgenommenWarschau. Achmed Sakajew, in London lebender Vertreter des tschetschenischen Untergrunds, ist in Polen festgenommen worden. Er wollte dort am Tschetschenischen Weltkongress teilnehmen - und sich selbst stellen.
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Seitens Russlands besteht seit 2001 ein internationaler Haftbefehl gegen Sakajew, der in Großbritannien als Asylant lebt. 2003 hatte ein britisches Gericht seine Auslieferung abgelehnt.
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Sakajew hatte angekündigt, dass er nach seiner Ankunft sofort bei der polnischen Staatsanwaltschaft vorsprechen werde. Dabei sollte er von einem Anwalt, polnischen und europäischen Abgeordneten und weiteren Prominenten begleitet werden. Die polnische Polizei kam dem jedoch zuvor, in dem sie Sakajew festnahm, als er sich auf den Weg machte.
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Tschetschenen-Kongress in der Provinz
In Polen herrscht allerdings die Ansicht vor, dass Sakajew nicht an Russland ausgeliefert werden wird. Ministerpräsident Donald Tusk hatte vor der Veranstaltung angekündigt, keine "scharfen Schritte" zu unternehmen.
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Der dritte tschetschenische Weltkongress findet gegenwärtig in Pultusk , 80 Kilometer nördlich von Warschau statt. Etwa 200 Vertreter der tschetschenischen Diaspora aus aller Welt, Abgesandte des tschetschenischen Widerstandes sowie Menschenrechtler und Oppositionäre aus Russland nehmen daran teil.
Das russische Außenministerium kritisierte die Veranstaltung, weil sie darauf ausgerichtet, sei, die Situation im Nordkaukasus zu destabilisieren.
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Russland will den Tschetschenen-Sprecher vor Gericht stellen
Sakajew hat über Jahre in London die Rolle eines Außenministers der tschetschenischen Untergrund-Regierung eingenommen. Deren weitgehende Zerschlagung durch russische Sicherheitskräfte und die Radikalisierung der verbleibenden Widerstandskämpfer haben den als gemäßigt geltenden Sakajew allerdings in den letzten Jahren weitgehend isoliert.
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Die russische Staatsanwaltschaft wirft ihm mehrere schwere Straftaten wie bewaffneter Aufstand und die Gründung einer illegalen bewaffneten Kampfgruppe vor. Auch wird er beschuldigt, an der Geiselnahme in einem Moskauer Musical-Theater 2002 beteiligt gewesen zu sein.
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Grosny bietet ehrenhafte Rückkehr an
Tschetscheniens Machthaber Ramsan Kadyrow hat hingegen mehrfach betont, dass Sakajew in seine Heimat zurückkehren könne, da er nicht aktiv an Kampfhandlungen gegen russische Einheiten beteiligt gewesen sei.
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Die polnischen Behörden sind jetzt in einer komplizierten Lage: Zum einen wurde Sakajew von einem EU-Staat als Asylant anerkannt und seine Auslieferung abgelehnt. Auch hatte sich Polen in der Vergangenheit gegenüber den Tschetschenen immer sehr solidarisch gezeigt.
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In diesem Jahr kam es jedoch wieder zu einer deutlichen politischen Annäherung zwischen Warschau und Moskau - die durch den tragischen Flugzeugabsturz von Präsident Lech Kaczynski in Russland sogar Züge einer "Schicksals-Gemeinschaft" annahm.
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Üblicherweise rauscht der schnelle "Sapsan" nur durch die kleinen Ortschaften zwischen Moskau und St. Petersburg. Einmal am Tag hält einer der Siemens-Renner aber auch am Bahnhof von Okulowka im Gebiet Nowgorod.( Topfoto: Deeg/.rufo)
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