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Die TNK-BP-Zentrale in Moskau: Noch sitzen mehr Briten als Russen im Vorstand (Foto: Vesti) |
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Dienstag, 15.07.2008
TNK-BP: Kein staatlicher Druck auf britische AktionäreMoskau. Die russischen Aktionäre von TNK-BP wollen den britischen ihre Aktienanteile an dem Joint Venture abkaufen. Von staatlichem Druck auf die britische Führung könne keine Rede sein, findet die russische Seite.
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Weiterhin ist keine Beruhigung im Konflikt zwischen russischen und britischen Aktionären von TNK-BP abzusehen. Und da keine gütliche Einigung in Sicht ist, haben die russischen Aktionäre jetzt offiziell angeboten, den britischen Aktienanteil in Höhe von 50 Prozent von den britischen Aktionären zu übernehmen.
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Aktien-Deal bis September abgeschlossen?
In einer offiziellen Mitteilung teilte das der Hauptgeschäftsführer des russischen Aktionärskonsortiums aus Alpha Group, Access Industries und Renova Stan Polowetz mit. Bis zur Aktionärsversammlung im September erwartet Polowetz konkrete Ergebnisse.
In derselben Mitteilung unterstreicht Polowetz, es gebe keinerlei staatlichen Druck auf das Konsortium mit dem Ziel den Aktien-Deal abzuschließen.
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Wer den Konflikt in den vergangenen Monaten verfolgt hat, weiß dass die Auseinandersetzungen innerhalb des Konzerns von parallel verlaufenden Untersuchungen der Steuerfahndung, einem fünfstündigen Verhör des TNK-BP-Vorstandsvorsitzenden Robert Dudley und von einer Razzia in der Unternehmenszentrale in Moskau begleitet wurden.
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Auch wenn ein direkter Zusammenhang schwerlich nachzuweisen sein dürfte, die zeitliche Parallelität ist auffällig. Absichtlich oder nicht: Sie hat den Druck auf das Management erhöht.
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Briten lehnen angeblich alle Vorschläge der Russen ab
Der Streit zwischen russischen und britischen Aktionären dreht sich um die Führungsstruktur und die Entwicklungs-Strategie für den Konzern. Die Russen wollen im TNK-BP-Mutterkonzern und in den Tochterunternehmen eine paritätische Besetzung des Vorstands durchsetzen bisher besetzen in der Muttergesellschaft drei Briten und zwei Russen Vorstandsposten; in den Tochterunternehmen gibt es entweder britische oder russische Vorstandsmehrheiten.
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Auch die letzte Sitzung des Vorstands von TNK-BP vergangenes Wochenende auf Zypern brachte keine Einigung zwischen den russischen und britischen Aktionären des Joint Ventures. Laut russischen Medien-Berichten lehnten die britischen Vorstandsmitglieder sämtliche Vorschläge der Russen für die weitere Entwicklung ab:
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Erwartungsgemäß fand die von den Russen betriebene Ablösung des amtierenden Vorstandsvorsitzenden Robert Dudley keine Zustimmung bei den Briten.
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Darüber hinaus lehnten die Briten die Pläne der Russen ab, Öl in Kasachstan, Turkmenistan und dem Irak zu fördern und in Polen, Deutschland und den baltischen Staaten zu verarbeiten.
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