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Schubst Rosatom-Chef Kirijenko das Putin-Schwergewicht Setschin aus dem russischen Kabinett? (Foto: newsru.com) |
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Montag, 19.03.2012
Stühlerücken im Kabinett: Kirijenko löst Setschin ab?Moskau. In der neuen russischen Regierung steht ein ernsthafter Ämterwechsel an. Statt Putin-Protegé Igor Setschin könnte Rosatom-Chef Sergej Kirijenko Vizepremier werden Liberalismus löst Staatskapitalismus ab?
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Sollte Dmitri Medwedew Regierungschef werden, muss Igor Setschin gehen, meinen gleich vier hohe Regierungsbeamte. Einer von ihnen drückt dies am Montag gegenüber der Zeitung Wedomosti vehement aus: Medwedew und Setschin können nicht zusammenarbeiten, das ist eine medizinische Tatsache. Sie können sich nicht ausstehen.
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Setschin folgt Putin seit 20 Jahren auf dem Fuße
Setschin habe zu viel Einfluss und würde im Kabinett Medwedew dominieren, und das sei für Russlands Noch-Präsident unannehmbar, sagt ein anderer Informant. Setschin folgt Wladimir Putin seit Beginn der 1990er Jahre auf dem Fuße mit ihm legte er den Weg aus dem Petersburger Bürgermeisteramt über die Kreml-Administration bis zum Vizepremier zurück.
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Setschins Platz in der Regierung könnte Sergej Kirijenko bekommen, der seit 2005 die russische Atombehörde Rosatom leitet. Laut Wedomosti könnte der Kreml damit einen Ideologiewechsel weg vom Staatskapitalismus und hin zu mehr Liberalismus demonstrieren.
Putin hat Kirijenko erst unlängst über den Klee gelobt: der ehemalige Chef der Partei Rechte Sache arbeite einfach glänzend, so der künftige Präsident Russlands. Für die Wirtschaft könnte Kirijenkos Ernennung ein Signal in Richtung größeren Liberalismus sein.
Gerüchte sind nicht mehr als Gerüchte
Die russischen Medien machen sich natürlich auch Gedanken um einen Nachfolger für Kirijenko bei Rosatom. Die einflussreiche Behörde braucht eine entsprechende Führerfigur. Möglicherweise könnte dies der jetzige Energieminister Sergej Schmatko sein, der bereits im Atomsektor tätig war.
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Und wohin würde Setschin gehen? Laut der Informanten von Wedomosti gibt es hier drei Möglichkeiten: entweder zurück in die Präsidialverwaltung oder zu in die Leitung eines großen Staatskonzerns (möglicherweise Gazprom) oder aber an die Spitze eines der Sicherheitsministerien (wie FSB, Innenministerium usw.).
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Von offizieller Seite wird das prognostizierte Stühlerücken in der russischen Regierung nicht kommentiert. Putins Pressesekretär Dmitri Peskow verweigerte einen Kommentar. Medwedews Sprecherin Natalja Timakowa sagt, Gerüchte jeder Art über Ämterwechsel in der Regierung sind nicht mehr als Gerüchte.
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