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Putin im Langstreckenbomber vor zwei Jahren. Diesmal begnügte er sich mit einem Simulationsflug (Foto: Kreml-Pressedienst)
Putin im Langstreckenbomber vor zwei Jahren. Diesmal begnügte er sich mit einem Simulationsflug (Foto: Kreml-Pressedienst)
Dienstag, 21.08.2007

MAKS: Millionenverträge, aber kein Eis für Putin

Schukowski. Unter enormen Sicherheitsvorkehrungen hat die Moskauer Luftfahrtmesse MAKS-2007 begonnen. Schon am ersten Tag wurden mehrere Verträge abgeschlossen. Unter anderem liefert Russland SU-Kampfflugzeuge an Indonesien.

Staus und lange Schlangen prägten am Morgen das Bild vor den Toren des Flughafens Schukowski. Die Sicherheitsmaßnahmen sind scharf. Immerhin hat sich hohe politische Prominenz zur Messe angesagt.

Kampfansage an andere Messestandorte


Präsident Wladimir Putin eröffnete die sechstägige Veranstaltung. Er sei optimistisch, dass der Moskauer Luftfahrtsalon in Zukunft zum wichtigsten Forum in der Luftfahrtbranche aufsteigen werde, sagte Putin – eine klare Kampfansage an die Konkurrenzveranstaltungen in Le Bourget (Frankreich) und Farnborough (Großbritannien), aber auch an die ILA in Berlin.

Bei Russland-Aktuell
• Putin eröffnet Moskauer Luftfahrtsalon MAKS-2007 (21.08.2007)
• Luftfahrtmesse Maks: Russland präsentiert Abwehrrakete (16.08.2007)
• 650.000 Besucher bei Luftfahrt-Salon in Moskau (21.08.2005)
• Putin schießt Kulturhaus ab (18.08.2005)
• MAKS: Putin durchbricht die Schallmauer (17.08.2005)
Immerhin sind es in diesem Jahr bereits über 500 Aussteller aus 34 Ländern, die ihre Neuheiten und Produkte aus den Bereichen Flugzeugbau, Raumfahrt und Raketentechnologie zeigen. Auf dem weitläufigen Gelände des Flugplatzes Schukowski, im Osten Moskaus, sind etwa 200 Fluggeräte ausgestellt. Viele von ihnen dürfen während des Spektakels auch ihre Flugkünste unter Beweis stellen. Unter den Ausstellern sind sowohl Anbieter von ziviler Luft- und Raumfahrttechnik als auch Firmen aus der Rüstungsindustrie.

Putin hebt ab – im Simulator, muss aber auf Eis verzichten


Auch wenn Putin diesmal nicht in die Luft ging wie vor zwei Jahren, als er in einem Langstreckenbomber in Richtung Nordmeer abhob, ganz versagen konnte er sich das Vergnügen eines Testflugs nicht. Diesmal saß er allerdings „nur“ im Cockpit eines Suchoi-Super-Jet-Simulators. Start und Landung bewältigte der russische Staatschef genauso locker wie das halbnackte Angeln in Sibirien vor einigen Tagen.

Auf der anschließenden Besichtigung des Geländes gab es dann doch eine kleine Panne. Als Putin seinen Konvoi an einem Eiswagen halten ließ, um sich eine Erfrischung zu holen, stellte sich heraus, dass der Verkäufer fehlte. Die Hotdog-Verkäuferin vom Nachbarwagen machte lediglich große Augen, als der Präsident sich bei ihr erkundigte, womit sie denn handle. So blieb Putin nichts weiter übrig, als ohne Erfrischung weiter zu fahren – allerdings wird die Limousine des Kremlchefs wohl über eine Klimaanlage verfügen.

Rüstungsvertrag mit Indonesien unterzeichnet



Geschäftlich konnte die MAKS-2007 hingegen schon erste Erfolge vermelden. Den ersten größeren Vertrag unterschrieben am Dienstag der russische Waffenexporteur Rosoboronexport und die indonesische Regierung. Sechs Kampfflugzeuge – drei SU-27 und drei SU-30 - gehen an den südostasiatischen Staat. Insgesamt soll der Vertrag einen Wert von 300 Mio. USD (220 Mio. Euro) haben.

Indonesien besitzt bereits vier russische SU-Kampfflugzeuge. Die Jets wurden vor drei Jahren gekauft. Insgesamt will der islamische Staat zwischen 18 – 24 Maschinen erwerben.

Kooperation im zivilen Bereich, Platzeck macht Werbung für Brandenburg


Auch im zivilen Bereich wurden erste Kooperationsabkommen geschlossen. So hat sich die staatliche Außenwirtschaftsbank bereit erklärt, Suchoi beim Verkauf der Passagierflugzeuge vom Typ Super-Jet 100 zu unterstützen. Die Bank will Kreditfinanzierungs- und Leasingmodelle für potenzielle Kunden entwickeln. Unter anderem soll auf diese Weise Aeroflot mehrere Suchoi-Passagierjets bestellen können.

Der neue russische Flugzeugbauer OAK und der ukrainische Staatskonzern „Aviazia Ukrainy“ haben einen Rahmenvertrag über die gemeinsame Entwicklung von Passagier- und Transportflugzeugen geschlossen. Bei der Unterzeichnung waren auch der russische 1. Vize-Premier Sergej Iwanow und der ukrainische Ministerpräsident Viktor Janukowitsch anwesend.

Von deutscher Seite hat sich ebenfalls ein Regierungschef angekündigt, wenn auch nur auf Länderebene. Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck will bei seinem Besuch Werbung für den Luft- und Raumfahrtstandort Brandenburg mit dem im Bau befindlichen neuen Flughafen BBI sowie für Logistik- und Zulieferunternehmen aus der Region machen.

(ab/.rufo/Moskau)


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