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Lukoil (Foto: Djatschkow/rufo)
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Dienstag, 27.05.2003

Lukoil verliert seine Ölförderrechte im Irak

Moskau. Der irakische Ölminister Samir al Hadban erklärte den 1997 geschlossenen Vertrag zwischen Lukoil und dem Irak über die Ausbeutung des Ölfeldes West Kurna-2 für ungültig. Die von den USA eingesetzte Regierung will schrittweise alle unter Saddam Hussein getroffenen Verträge auf ihre Rechtmäßigkeit prüfen und dann über ihre Gültigkeit entscheiden. Die Entscheidung kommt etwas überraschend, hat doch der Weltsicherheitsrat mit Unterstützung Russlands erst in der letzten Woche die Aufhebung der Sanktionen gegen den Irak beschlossen.

Die Enteignungen könnten nicht nur Lukoil, sondern auch andere russische Ölfirmen wie Tatneft, Sojusneftegas, Sarubeschneft und den Maschinenhersteller Maschinoimport betreffen. Der frühere Chef der Ölgesellschaft Shell und jetzige Berater des irakischen Ölministeriums Philip Carrol erklärte den Entzug der Förderlizenz von Lukoil damit, dass der Vertrag das irakische Volk benachteilige. Man müsse darauf achten, dass die geschlossenen Verträge beiden Seiten gerecht würden, einige Abmachungen gewährten der einen Seite zu große Vorteile, so Carrol.

Das Abkommen zwischen Lukoil und dem Irak sah vor, dass die russische Ölfirma das Ölfeld West Kurna-2 während eines Zeitraums von 23 Jahren hätte ausbeuten dürfen. Dem Ölkonzern wurde die Option einer einmaligen Verlängerung des Vertrages um fünf Jahre zugestanden. In dieser Zeit hätte Lukoil 667,3 Millionen Tonnen Öl fördern können. Doch wegen der gegen den Irak verhängten Sanktionen konnte die Ausbeutung des Feldes nicht in Angriff genommen werden und schließlich kündigte der Diktator die Verträge, weil sich die Russen kurz vor Kriegsbeginn mit Exil-Irakern traf, um ihre Rechte auch für eine Nach-Hussein-Ära zu sichern.

Bei Russland-Aktuell
• Ölkonzerne: Sorgen um die Nachkriegsordnung
• Irakischer Diplomat umwirbt Russland
• Beim irakischen Öl hört die Friedensliebe auf
Nach dem Fall Husseins wurden Sorgen in der russischen Ölbranche geäußert, dass die USA ihre eigenen Ölfirmen bevorzugen würden. Dieser Verdacht scheint sich jetzt zu bestätigen und die Reaktion ist dementsprechend heftig. Die russische Tageszeitung Kommersant titelte boshaft „Samir schlimmer als Saddam“. Der Vize-Präsident von Lukoil Leonid Fedun drohte, mit Hilfe des Genfer Gerichts irakische Öltanker beschlagnahmen lassen, um die Rechte der Firma durchzusetzen.

(ab/.rufo)

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