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Nikita Michalkow, die graue Eminenz des russischen Kulturschaffens, hat eine ewige Geldquelle organisiert (Foto: NTW)
Nikita Michalkow, die graue Eminenz des russischen Kulturschaffens, hat eine ewige Geldquelle organisiert (Foto: NTW)
Freitag, 15.10.2010

Komponisten bekommen Geld: Abgabe auf Geräte kommt

Moskau. In Russland wird eine Ein-Prozent-Abgabe auf den Verkaufspreis von Computern, Fernsehern, Mobiltelefonen und Playern eingeführt. Sie soll den Rechteinhabern von Musik zukommen – und Regisseur Nikita Michalkow.

Einem Bericht der Zeitung „Wedomosti“ zufolge hat Premierminister Wladimir Putin eine entsprechende Verfügung bereits unterzeichnet. Offiziell veröffentlicht ist sie aber noch nicht, auch sein Pressesprecher will sie noch nicht gesehen haben.

Ähnlich der deutschen "GEMA-Abgaben" sind dann
Importeure und Hersteller entsprechender Geräte in Zukunft gezwungen, ihr Scherflein an eine dafür vom Staat akkreditierte Organisation zu überweisen, die momentan aber noch nicht offiziell benannt ist.

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Dabei dürfte es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um die „Russische Gesellschaft der Rechteinhaber“ (RSP) handeln, die vom Verband der Filmschaffenden und dem russischen Autorenverband gegründet wurde. Die RSP steht unter Kontrolle des bekannten und mit der Staatsführung eng kooperierenden Regisseurs Nikita Michalkow.

1 Prozent auf Geräte, 3 Prozent auf Speichermedien


Laut RSP wird die Abgabe dazu führen, dass an die Autoren von Musikstücken jährlich etwa 100 Mio. Dollar ausgeschüttet werden können. Die RSP hatte vorgeschlagen, alle Geräte mit Aufzeichnungsfunktion mit einer Gebühr von 1 Prozent und alle leeren Speichermedien (Disketten, Flash-Sticks, Speicherkarten etc.) mit 3 Prozent zu belegen.

In einer Ausschreibung des Projektes durch das Kulturministerium war im Frühjahr allerdings noch von einer Abgabe von 0,5 Prozent für alle Geräte-Typen die Rede.

Viel Geld in den Händen von Nikita Michalkow


Nikita Michalkow gilt als Initiator des ganzen Vorhabens. Wenn es wie geplant umgesetzt wird, erhält er und seine Organisation die Kontrolle über beträchtliche Finanzmittel: Denn den Komponisten, Textdichtern oder sonstigen Rechteinhabern sollen nur 15 Prozent der Einnahmen ausgeschüttet werden. 25 Prozent sind für Verwaltungskosten vorgesehen und 60 Prozent sollen in einen von der RSP geschaffenen Fond umleitet werden.

Michalkow gerät wegen seiner selbstherrlichen Art und seines Führungsanspruchs im Kinematografisten-Verband immer wieder heftig in die Kritik. Zuletzt wurde ihm vorgeworfen, unberechtigterweise ein Auto mit Blaulicht zu benutzen – was Michalkow mit einem herrischen „ so war es immer und so wird es immer sein“ konterte.

Dieses Privileg wurde Michalkow vom Verteidigungs-Ministerium zur Verfügung gestellt, dessen „gesellschaftlichem Beirat“ er vorsitzt. Die Militär-Staatsanwaltschaft kündigte allerdings an, die Sache zu prüfen, da die Vergabe des Blaulichts nicht korrekt erfolgt sei.



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