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Neben dem Ford-Werk bei St. Petersburg soll es alsbald zwei weitere in Tatarstan geben (Foto: Ford/.rufo) |
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Dienstag, 22.02.2011
Ford übernimmt von Fiat russischen Partner SollersMoskau. Ford will ganz groß in den russischen Automarkt einsteigen: Dazu soll ein Joint-Venture mit dem einheimischen Autohersteller Sollers gegründet werden, der seinerseits seine glücklose Ehe mit Fiat aufkündigt.
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Ford war der erste westliche Autohersteller, der schon 2002 in Russland ein eigenes Werk eröffnete: Doch die Fabrik in Wsewoloshsk bei St. Petersburg ist auf den Focus und den Stufenheck-Mondeo beschränkt während das Produkt-Portfolio des US-Giganten ja vom Kleinwagen bis zum Lieferwagen alles umfasst.
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Nun will Ford sein Angebot made in Russia in den nächsten Jahren auf mindestens sechs Baureihen ausbauen - indem eine Firmenehe mit dem russischen Autobauer Sollers eingegangen wird.
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Sollers: Autohersteller ohne starke Marke
Zu Sollers (Name bis 2008: "Sewerstal-Awto") gehört die urrussische Geländewagen-Marke UAZ sowie eine nagelneue Montagefabrik für koreanische Geländewagen der Marke Ssangyong in Wladiwostok. In das Joint-Venture mit Ford eingebracht werden sollen aber nur zwei Autowerke in Tatarstan, in denen bislang die Fiat-Modelle Albea, Linea, Doblo sowie der Kleintransporter Ducato gebaut werden. Das Unternehmen verfügt über ein Händlernetz mit 107 Niederlassungen in Russland.
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Das Gemeinschaftsunternehmen verfügt dann nach dem momentanen Stand über eine Produktionskapazität von 325.000 Fahrzeugen im Jahr.
Fiat trat bei Russland-Plänen auf die Bremse
Sollers Partnerschaft mit Fiat wird nun gekündigt, ein vor einem Jahr mit großem Tam-Tam angekündigtes Joint-Venture mit 2,4 Mrd. Euro Investitionsvolumen zu den Akten gelegt. Wie der Kommersant berichtet, hatten sich die beiden Unternehmen in Sachen der Überlassung von intellektuellem Eigentum nicht einigen können sprich, die Italiener wollten den Russen eine moderne Kleinwagen-Plattform vorenthalten.
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Ford hat bessere Erfolgs-Chancen als Fiat
Außerdem kamen die Verkäufe von Fiat in Russland in den letzten Jahren nie recht in Gang: 2010 rangierte die Italo-Marke mit 22.000 Verkäufen nur auf Platz 19 der Zulassungsstatistik. Für die Gründung einer strategischen Auto-Allianz, die es in ihren Maßstäben - und beim Volumen der staatlichen Unterstützung - mit dem Marktführer Avtovaz-Renault-Nissan aufnehmen sollte, war dies als Ausgangsbasis definitiv zu schwach.
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Ford hat da eine andere Position: Die Marke steht auf Rang 5 der russischen Zulassungsstatistik, 2009 war es noch Rang 3. Sein C-Klasse-Modell Focus ist nach diversen Lada-Modellen aber nach wie vor der beliebteste Autotyp unter den ausländischen Markenprodukten in Russland. Bis 2016 will Ford dank der neuen Partnerschaft seinen Marktanteil in Russland von gegenwärtig 5 auf 9 Prozent erhöhen, hieß es in einer Präsentation der Firmen-Ehe für die russische Regierung.
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Transit-Lieferwagen und ein Fiesta-Sedan
Als erstes soll 2012 im Sollers-Werk in Jelabuga die Lizenzfertigung des Fiat Ducato durch den Ford Transit ersetzt werden. Auf dieser Anlage soll auch noch der Ford Explorer gebaut werden ein schwerer Geländewagen aus dem US-Programm des Herstellers.
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Bei Sollers in Naberschnije Tschelny (der ehemaligen Produktionsstätte des russischen Kleinstwagens Oka) werden hingegen im Lauf der nächsten Jahre die Fiat-Modelle durch den kompakten Crossover Kuga sowie ein bis dato noch nicht bekanntes Stufenheck-Modell der Klasse B+ ersetzt. Dies bedeutet, dass Ford ähnlich wie Volkswagen mit seinem Polo Sedan Pläne für ein Modell speziell für den russischen Massenmarkt hegt.
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Volkswagen heiratet in Russland GAZ
Apropos Volkswagen: Auch die deutsche Leit-Marke geht in Russland gegenwärtig einen ähnlichen Weg wie Ford, um seine lokalen Kapazitäten deutlich auszubauen: Berichten vom Wochenende zufolge steht die Gründung eines Joint-Ventures mit dem traditionsreichen, aber wirtschaftlich schwachen Autohersteller GAZ jetzt unmittelbar bevor.
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GAZ wird dabei die moderne Fertigungsanlage der inzwischen als perspektivlos eingestellten neuen Limousine Volga Siber einbringen, VW sein neues Werk in Kaluga. In Nischni Nowgorod sollen dann in Zukunft der VW Jetta sowie die Skoda-Modelle Octavia und Yeti gebaut werden.
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Eine von GAZ bereits angekündigte Zusammenarbeit mit General Motors zur Fertigung des Kleinwagens Chevrolet Aveo soll parallel umgesetzt werden.
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