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Hafen von Ust-Luga (Foto: ust-luga.ru) |
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Dienstag, 27.05.2003
Eurogate kauft Hafenanteil in Ust-LugaMoskau. Europas größtes Transportunternehmen Eurogate will in großem Umfang in den Ausbau des Güterhafens Ust-Luga, 150 Kilometer westlich von Petersburg, investieren. Mit dem Kauf von etwa 20 Prozent der Anteile machte der deutsche Logistik-Konzern den ersten Schritt. Der Hafen soll sich zu einem Hauptumschlagplatz entlang eines geplanten Nord-Süd-Transportkorridors in Russland entwickeln. Zusammen mit dem russischen Terminal-Betreiber NCC (National Container Company) und dem Verkehrsministerium Russlands baut Eurogate Ust-Luga zu einem modernen Containerhafen aus.
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Bisher galt Ust-Luga eher als Grab für Millioneninvestitionen. Vor einem Jahr stellte der damalige Investor Sokolowski die Arbeiten am Ostseehafen einfach ein, weil ihm die Konditionen des Verkehrsministeriums nicht passten. 560 Millionen Rubel (16 Millionen Euro) waren schon in das Projekt geflossen. Auch der in zahlreiche Privatisierungsskandale verwickelte Alfred Koch wurde kurzzeitig auf den Posten des Hafendirektors abgeschoben.
Mit dem ausländischen Investor soll jetzt alles anders werden. Eurogate verspricht nicht nur Geld, sondern vor allen Dingen Klienten einzubringen. Die Kosten des Projektes belaufen sich auf mehr als 550 Millionen Dollar, von denen der russische Staat 170 Millionen Dollar trägt, während die restlichen 380 Millionen von den privaten Betreibern aufgebracht werden müssen. 500.000 Container soll der Hafen ab 2007 jährlich abfertigen können. Dies ist das Maximum, das die Eisenbahn transportieren kann. Wenn Ust-Luga bis dahin an das Fernstraßennetz angeschlossen ist, kann die volle Abfertigungsleistung des neuen Terminals, die nach den Worten der NCC-Pressesprecherin Anna Wostruchowa bei 800.000 Containern liegt, abgerufen werden.
Den Umfang des Gütertransports über den Nord-Süd-Korridor zwischen dem Ostseeraum und Süd- und Mittelasien schätzen Experten auf etwa 35 Millionen Tonnen im Jahr, wobei etwa 40% aus Nordeuropa kommen. Der Hafen in St. Petersburg kann zur Zeit insgesamt etwa acht Millionen Tonnen abfertigen. Ein Ausbau der Kapazitäten ist vorgesehen, doch mehr als 19 Millionen Tonnen pro Jahr bewältigt der Petersburger Hafen nicht, dafür fehlen einfach die Platzkapazitäten in der Megapolis.
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Darum bietet sich Ust-Luga als ideale Ausweichmöglichkeit an, der in einer kleinen Bucht gelegene Hafen kann bequem auf mehr als 1.000 Hektar Fläche ausgebaut werden. Die Eisenbahn transportiert die Güter dann durch Russland bis an den Hafen Olja am Kaspischen Meer, von wo die Güter nach Iran weiter verschifft werden. In die Entwicklung des iranischen Hafen Bander-Abbas am Persischen Golf will Eurogate nach den Worten seines Vorsitzenden Thomas Eckelmann ebenfalls investieren. Damit könnte die Strecke zu einer ernsthaften Konkurrenz für die bisher bevorzugte Route durch den Suez Kanal und das Mittelmeer werden.
(ab/.rufo)
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Containerumschlag im Hafen von St. Petersburg: Auf diese Weise importiert Russland vor allem - exportiert werden vorrangig Rohstoffe wie Öl, Gas, Metall und Holz.(Topfoto:Deeg/.rufo)
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