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Die Ostseepipeline soll Europas Gasbedarf über Jahre decken. Wenn Gazprom nicht den Hahn abstellt (Foto: Packeiser/.rufo) |
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Freitag, 21.04.2006
Dreht Russland Europa den Gashahn ab?Moskau. Zwischen der EU und Russland bahnt sich ein Gaskonflikt an. Nachdem der russische Erdgasmonopolist Gazprom den Europäern mit einem Lieferstopp drohte, will die EU ihre Abhängigkeit von russischem Gas senken.
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Eigentlich will Gazprom (Gasprom) seine Aktivität in Europa erhöhen. Als Gegenleistung für die Sicherstellung von Gaslieferungen fordert es freien Zugang zum europäischen Markt. Gazprom möchte sich zunehmend auch als Strom- und Gasversorger profilieren und plant daher die Übernahme mehrerer Unternehmen in Europa.
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EU wehrt sich gegen Übernahme von Versorgern
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Die EU hingegen fürchtet in weitere Abhängigkeit zu geraten und betrachtet diese Aktivitäten mit Misstrauen. Auslöser der aktuellen Krise waren Pläne der britischen Regierung eine Übernahme des britischen Gasversorgers Centrica durch den russischen Gasriesen zu verhindern.
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Gazprom-Chef Alexej Miller hatte daraufhin unverhohlen gedroht. Das Gas reiche nicht für alle, sagte der Konzernchef. Wenn die europäischen Länder die Tätigkeit Gazproms auf dem europäischen Markt einschränken, so führt das nicht zu guten Resultaten.
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Beliefert Gazprom künftig USA und China statt Europa?
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Gazprom habe die Wahl, auch andere Interessenten wie Nordamerika und China an Stelle Europas mit dem Rohstoff zu beliefern, meinte Miller. Äußerlich gelassen reagierte EU-Kommissar Andris Piebalg auf die Drohung: Das ist ihre Sache, wenn sie ihren Kundenstamm verbreitern wollen.
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Nach der Drohgebärde aus Moskau, gestand der Sprecher des Energiekomissars ein, dass die EU ihre Gasversorgung breiter fächern müsse, um Abhängigkeiten zu vermeiden. Wie dies allerdings geschehen soll, bleibt offen.
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Bislang keine Alternativen für Europa
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Norwegen kann den europäischen Bedarf allein nicht decken. In Turkmenistan, das über enorme Gasvorräte verfügt, hat sich Gazprom bereits entscheidenden Einfluss gesichert. Das GUS-Land wird also kaum als Konkurrent zum russischen Gaslieferanten auftreten.
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Bleibt noch der Nahe Osten, in erster Linie Iran. Doch die Probleme mit dem Iran sind hinreichend bekannt. Es ist nicht davon auszugehen, dass das Mullah-Regime den Europäern für ihren Beitrag in der Debatte um das iranische Atomprogramm besonders dankbar ist und sie mit Gaslieferungen belohnt, sollte Moskau ausfallen.
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Insofern sind die Drohungen Millers durchaus ernst zu nehmen. Die EU muss sich überlegen, ob es sich einen Konflikt leisten kann. Wenn Gazprom der EU den Gashahn auch nur teilweise abstellt, so wie es Anfang des Jahres mit der widerspenstigen Ukraine geschah, steht die Europäische Union auf dem Schlauch.
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(ab/.rufo)
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Containerumschlag im Hafen von St. Petersburg: Auf diese Weise importiert Russland vor allem - exportiert werden vorrangig Rohstoffe wie Öl, Gas, Metall und Holz.(Topfoto:Deeg/.rufo)
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