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Kamaz gehört nun zu zehn Prozent dem Daimler-Konzern (Foto: Kamaz)
Kamaz gehört nun zu zehn Prozent dem Daimler-Konzern (Foto: Kamaz)
Freitag, 12.12.2008

Daimler steigt für 250 Mio. USD bei Kamaz ein

Moskau. Was die Spatzen schon lange von den Dächern pfeifen, ist nun auch offiziell. Daimler steigt beim russischen LKW-Bauer Kamaz ein. Die Schwaben bekommen 10 Prozent bei den Russen und eine Option auf mehr.

Am Freitagmorgen wurde die entsprechende Vereinbarung im Moskauer Hyatt-Hotel präsentiert. Für 250 Mio. USD kauft Daimler der russischen Investmentgesellschaft Troika Dialog zehn Prozent der Kamaz-Aktien ab. „Sollte sich Kamaz wirtschaftlich gut entwickeln, so zahlt Daimler bis 2012 weitere 50 Mio. USD“, sagte Daimler-Pressesprecherin Jelena Diwakowa.

Daimler mit Option auf das Gesamtpaket von Troika Dialog


Zugleich sichern sich die Schwaben eine Option auf das restliche Kamaz-Aktienpaket von Troika Dialog. In deren Besitz befanden sich bisher 42 Prozent der Kamaz-Aktien. Der Rest gehört der staatlichen Holding RosTechnologii.

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• Kartellämter prüfen Einstieg von Daimler bei Kamaz (11.12.2008)
• Magna friert Baupläne für Fabrik in Petersburg ein (09.10.2008)
• Daimler drückt bei Kamaz-Verhandlungen auf den Preis (01.10.2008)
• Moskauer Automesse: Mit Vollgas auf Russlands Markt (27.08.2008)
• Daimler will sich in Russland bei Kamaz einkaufen (28.07.2008)
Ein weiteres für Daimler wichtiges Detail besteht darin, dass der Konzern nicht nur der erste Ansprechpartner bei einem Verkauf weiterer Kamaz-Anteile sein wird, sondern dass der Verkauf an andere Automobilkonzerne völlig tabu ist. Daimler bekommt außerdem einen Sitz im Aufsichtsrat bei Kamaz.

Technologie-Kooperation zwischen Mercedes und Kamaz


Im Gegenzug liefert Daimler den Russen Technologie. So wird die Kabine des Schwerlasters Mercedes Benz Actros zukünftig bei Kamaz-Modellen eingebaut. Allerdings dürfen die Russen nicht das aktuelle Modell, sondern lediglich dessen Vorgänger übernehmen.

Dies bedeutet auch, dass der deutsche Automobilbauer auf den Bau eigener Produktionsstätten in Russland verzichtet. Dies bestätigte Diwakowa auf Anfrage von Russland-Aktuell noch einmal explizit. Zuvor hatte Daimler immer wieder mit einer eigenen LKW-Fabrik geliebäugelt – allerdings wohl auch, um den Preis in den Verhandlungen zu drücken.

Zu Beginn der Verhandlungen im Juli war eine Grundsatz-Vereinbarung über den Kauf von 42 Prozent der Aktien zu einem Preis von 2 Mrd. USD erzielt worden. Nach dem rasanten Preisverfall der gesamten russischen Börse nahmen die Schwaben davon allerdings Abstand. Die Papiere kosten Daimler nun gerade einmal die Hälfte.




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