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Güterzüge aus Russland sollen eines Tages ohne Umspuren bis an die Donau rollen können (Foto: ld/.rufo)
Güterzüge aus Russland sollen eines Tages ohne Umspuren bis an die Donau rollen können (Foto: ld/.rufo)
Donnerstag, 28.05.2009

Bahn frei für neues Breitspur-Gleis bis Wien

André Ballin, Sotschi. Zusammen mit Russen, Ukrainern und Slowaken gründet die ÖBB ein Joint Venture, um die Machbarkeit einer Breitspurbahn nach Wien zu prüfen. Damit ist das Milliardenprojekt angelaufen.

Vorgesehen ist der Bau einer Breitspur-Bahnlinie vom slowakischen Kosice bis nach Wien (bis Kosice gibt es bereits eine Breitspurstrecke, die aber wohl ausgebaut werden muss). Die Strecke ist rund 600 Kilometer lang und kostet nach bisherigen Schätzungen 2 – 3 Mrd. Euro.

Genaue Analyse vor dem Bau nötig


Trotzdem haben die Planer durch die Generierung zusätzlicher Warenströme einen zukünftigen Profit für die Route errechnet. „Man kann alles berechnen, wenn man will“, warnt ein anonymer Berater der russischen Bahn allerdings vor übertriebenen Hoffnungen.

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• Russische Eisenbahn will in Wien einfahren (03.10.2008)
• Bahnverkehr im Baltikum: Kooperation und Konflikte (30.05.2008)
• Ukraine will Eisenbahnbau nach Ungarn vorantreiben (17.01.2008)
Um nicht auf Sand zu bauen, soll nun ein Joint Venture eine genaue Kosten-Nutzen-Analyse erstellen, auf deren Grundlage dann darüber entschieden wird, ob das Projekt verwirklicht wird. Die so genannte „Breitspur Planungs GmbH“ wird ihren Sitz in Österreich haben. Alle vier Eisenbahngesellschaften sind zu gleichen Anteilen beteiligt. Jedes Mitglied muss 1,5 Millionen Euro in das Grundkapital der Gesellschaft einbringen.

Österreich vom Nutzen der Breitspur überzeugt


Nach Angaben von RZD-Präsident Wladimir Jakunin dauert die Studie etwa ein Jahr. „Dann können Sie uns zu genauen Fristen und Kosten befragen“, erklärte der russische Bahnchef auf einer Pressekonferenz am Rande des Eisenbahn-Forums „Strategische Partnerschaft 1520“ in Sotschi. ÖBB-Vorstand Gustav Poschalko ist aber schon jetzt vom Nutzen einer Breitspurbahn bis Wien überzeugt.

„Das Projekt ist vor allem für Länder in Zentraleuropa von Interesse“, sagte er Russland-Aktuell. Poschalko hofft daher auch auf eine finanzielle Beteiligung der EU an dem Projekt. „Von Wien aus können Sie die entscheidenden Wirtschaftszentren in Europa schnell erreichen, zudem bietet die Donau weitere Anschlussmöglichkeiten“, verweist er auf die Vorteile des Standorts Wien.

Die Region bietet nicht nur Vorteile, sie rechnet sich durch das Projekt auch handfeste Vorteile aus. So sollen im Raum Wien–Bratislava mehrere tausend neue Arbeitsplätze durch Umschlag und Logistikzentren entstehen.

Weitere Vereinbarungen in Sotschi


Die Vereinbarung über das Breitspur-Joint-Venture ist nur eines von zehn Dokumenten, dass beim Eisenbahnergipfel in Sotschi unterzeichnet wurde. Unter den übrigen Verträgen ist insbesondere ein Kooperationsvertrag zwischen der RZD, Sinara und dem Siemens-Konzern über den Bau von Elektrolokomotiven hervorzuheben.

Offiziell wurden zwar noch keine Zahlen genannt, doch hinter den Kulissen heißt es, dass jährlich 100 Loks gebaut werden sollen. Die Investitionskosten schätzte ein Siemens-Manager auf einen „hohen zweistelligen Millionenbetrag“.



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