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Der "Sapsan" lotet gegenwärtig bei Testfahrten seine Geschwindigkeitsreserven aus (Foto: gim/.rufo) |
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Donnerstag, 07.05.2009
Russische Bahn legt neues Tempo vor: 290 km/hSt. Petersburg. Russlands neuer Hochgeschwindigkeitszug Sapsan hat bei Testfahrten im Waldai ein Spitzentempo von 290 km/h erreicht. Das Siemens-Produkt aus Deutschland soll ab November in den Linieneinsatz gehen.
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Die Testingenieure von Siemens und der russischen Bahn-AG RZD drücken aufs Tempo: Am 2. Mai vermeldeten sie mit 281 km/h einen neuen nationalen Geschwindigkeitsrekord für Schienenfahrzeuge. Erzielte wurde er auf der schnurgeraden Strecke zwischen Strecke Okulowka und Mstinski Most auf der Bahnlinie von Moskau nach St. Petersburg.
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Lange hielt der Rekord nicht an: Wie heute der Nachrichtensender Vesti berichtete, erreichte die russische Version der Velaro-Zugbaureihe von Siemens nun schon 290 Kilometer pro Stunde.
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Vier Stunden Fahrt zwischen Newa und Moskwa
Die Tests sollen noch bis November andauern. Ende 2009 wird der Zug dann seine erste reguläre Fahrt von St. Petersburg nach Moskau absolvieren. Die 650 Kilometer lange Strecke soll der Sapsan dann in drei Stunden und 45 Minuten zurücklegen eine Dreiviertelstunde schneller als die bisher auf dieser Route verkehrenden Expresszüge ER-200 und Newski Express.
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Die Tests haben gezeigt, dass der Zug im regulären Verkehr mit einer Geschwindigkeit von bis zu 200 km/h fahren und auf einigen Strecken bis zu 250 km/h beschleunigen kann. Mit dieser Geschwindigkeit wird er auf dem größten Teil der Strecke verkehren, nämlich auf dem 586 Kilometer langen Abschnitt zwischen Krjukowo und Kolpino, so Valentin Gapanowitsch, Senior Vizepräsident der Russischen Eisenbahnen AG (RZD).
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Dezentes Tempo - dafür winterfest
Von den für Deutschland und andere Staaten gefertigten Velaro-Zügen unterscheidet sich der auch Velaro-RUS genannte "Sapsan" (Wanderfalke) durch die Anpassung an die russische Breitspur, den Gleichstrom in den Oberleitungen und das härtere Klima. Der Velaro-RUS ist vorerst auf eine Maximal-Geschwindigkeit im Einsatz von 250 km/h ausgelegt. Andere Velaro-Baureihen erreichen bis zu 350 km/h.
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Laut Gapanowitsch kann die Reisegeschwindigkeit später auf 230 km/h erhöht werden, wenn weitere Modernisierungen an der Infrastruktur der Strecke vorgenommen worden sind. Neben der Hauptstadt-Strecke soll er zunächst auch zwischen Moskau und Nischni Nowgorod zum Einsatz kommen, wo er vorerst allerdings nur auf 160 km/h beschleunigen kann.
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Russlands Beschleunigung: Solider Export-Auftrag für Siemens
Die russische Bahn hatte im Mai 2006 mit Siemens Transportation Systems einen Vertrag über die Lieferung von acht Velaro-RUS-Zügen im Wert von 276 Millionen Euro unterzeichnet. Im April 2007 wurde ein Vertrag für die technische Wartung der Züge für die nächsten 30 Jahre im Wert von 354 Millionen Euro unterschrieben.
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In den 90er Jahren hatte Russland noch versucht, mit eigenen Ressourcen einen Hochgeschwindigkeitszug zu bauen. Das Projekt wurde jedoch aus Kostengründen fallengelassen genauso wie die Pläne, dafür auch noch eine separate Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Moskau und St. Petersburg zu bauen.
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Um dennoch in den Kreis der Länder mit schnellen Zügen aufzurücken, entschied sich die RZD für die Modernisierung der bestehenden Trasse - und den Einkauf geeigneter Züge im Ausland.
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