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Russische Fernstraßen sind der Belastung des enormen Fahrzeugaufkommens nicht gewachsen (Foto: Archiv/.rufo) |
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Montag, 30.11.2009
Autobahnen: Russische Autofahrer zahlen doppeltMoskau. Bis 2016 will Russlands Staats-Holding Awtodor 1.380 Kilometer Straßen bauen oder reparieren. Dafür kassiert die Holding 20 Mrd. Euro Steuergelder. Trotzdem sollen einige der Straßen gebührenpflichtig werden.
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Awtodor ist so etwas wie die Straßenbaubehörde Russlands. Als staatliche Holding konzipiert hat der Awtodor das Monopol über die den Bau und den Betrieb der Straßen in Russland.
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Wichtige Fernverkehrsstraßen werden saniert
In den nächsten sechs Jahren will der Konzern 1.380 Kilometer Fernstraßen in Russland entweder neu bauen oder reparieren. Darunter sind 235 km auf der Fernstraße M1 Belorus (Moskau - Minsk), 122 km auf der Fernstraße M3 Ukraina (Moskau Kiew), 671 km auf der M4 Don (Moskau Rostow Noworossisk), 251 km auf der M10 zwischen Moskau und St. Petersburg, 54 km eines Autobahnrings rund um Moskau im Moskauer Gebiet und noch mal 54 km auf der Strecke zwischen Kasan und der kasachischen Grenze.
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Auf diesen Straßen sind nach Berechnungen des Verkehrsministeriums bis zu 50 Prozent der Fahrzeuge in Russland unterwegs. Vor allem Lkw nutzen die Fernstraßen für den Warentransport.
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Autofahrer sollen zur Kasse gebeten werden
Eine Reparatur dieser Strecken ist also enorm wichtig. Freilich hat die Sache einen Pferdefuß für russische Autofahrer. Obwohl Awtodor für den Straßenbau schon Geld aus dem föderalen Budget bekommt, sollen auch die Autofahrer zur Kasse gebeten werden, die oben aufgeführten Streckenabschnitte der jeweiligen Fernverkehrsstraßen sollen maut-pflichtig werden.
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Pro Kilometer kostet die freie Fahrt einen Rubel. Auf diese Weise kassiert Awtodor rund 62,8 Mrd. Rubel (1,4 Mrd. Euro) bei den russischen Autofahrern ab. Auf diese Weise kassiert das Monopol-Unternehmen praktisch doppelt.
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Dennoch will das Verkehrsministerium den Plan absegnen. Die Hauptparameter des Programms sind genehmigt, überarbeitet werden soll nicht der Inhalt, sondern der Stil, erklärte der stellvertretende Verkehrsminister Russlands, Oleg Belosjorow.
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Russlands Straßen ein Hauptproblem des Landes
Nach Schätzungen von Experten wird in kaum einem Bereich mehr Geld veruntreut als beim Straßenbau. Die Folgen sind offensichtlich. Fast drei Viertel der russischen Straßen haben deutlich mehr Schlaglöcher als selbst das russische Gesetz erlaubt. Die Straßen sind uneben, nicht fest und bieten teilweise auch eine schlechte Haftung.
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Das macht Auto-Transporte im internationalen Vergleich um 30 50 Prozent teurer. Zugleich steigt die Anzahl der Verkehrsunfälle allein durch die schlechte Straßenbeschaffenheit nach Einschätzung des Verkehrsministeriums um 12 15 Prozent.
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