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Boris Beresowski bleibt auch noch im Tod rätselhaft - vorerst jedenfalls (Foto: TV/.rufo) |
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Montag, 25.03.2013
Beresowski: Rätselraten um Todesursache hält anMoskau/London. Der plötzliche Tod des Exil-Oligarchen Boris Beresowski ist nach wie vor nicht aufgeklärt. Die britischen Behörden halten sich bedeckt. Weiterhin ist von Selbstmord, Mord oder einem natürlichen Tod des 67-Jährigen die Rede.
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Nach Angaben der britischen Zeitung The Guardian starb Boris Beresowski in einer Villa, die seiner Ex-Frau Galina Bescharowa gehört. Die Hausbesitzerin war nach der Todesnachricht ebenfalls dorthin geeilt. Nach Aussagen eines gemeinsamen Bekannten, Nikolaj Gluschkow, ein ehemaliger Aeroflot-Vizechef, will sie im Badezimmer, wo Beresowski starb, einen Schal bemerkt haben.
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Boris wurde erwürgt. Entweder hat er das selbst gemacht oder es hat ihm jemand geholfen. Ich glaube nicht an einen Selbstmord. Das war ein ungewöhnlicher Tod, sagte Gluschkow der Zeitung und fügte hinzu, dass auch Bescharowa so denke.
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Ermittler fanden keine Spuren einer Fremdeinwirkung
Allerdings gab es nach Angaben der ermittelnden Polizei von gestern keine Anzeichen für die Beteiligung einer dritten Partei an dem Todesfall - also offenbar weder Würgemale noch Spuren eines Kampfes oder des Eindringens einer fremden Person in das Haus.
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Beresowski war von seinem Leibwächter am Samstag Nachmittag im von innen verschlossenen Badezimmer leblos aufgefunden worden. Der Bodyguard gab an, seinen Chef das letzte Mal am Abend zuvor gegen 22.30 Uhr gesehen zu haben. Nachdem er ihn nirgendwo im Hause finden konnte, habe er zuletzt die Badezimmertür aufgebrochen.
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Die Autopsie ist noch im Gange, ein Ergebnis soll erst nach Abschluss der Untersuchungen veröffentlicht werden. Als falscher Alarm entpuppte sich der Verdacht, dass in dem Haus mit Giftstoffen oder radioaktiven Substanzen hantiert worden sei. Die Behörden hatten eine Spezialuntersuchung eingeleitet, nachdem ein Taschen-Dosimeter eines der alarmierten Notärzte angeschlagen hatte.
Außerdem stand der Verdacht im Raum, der als hartnäckige Putin-Widersacher geltende ehemalige Jelzin-Vertraute könnte in England auf eine ähnliche Weise umgebracht worden sein wie der Ex-FSB-Agent Alexander Litwinenko, der mit Polonium verstrahlt wurde.
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Depressionen und Geldprobleme
Am realistischsten erscheint deshalb gegenwärtig der Tod durch Suizid oder eine natürliche Ursache. Einige Vertraute erklärten, Beresowski sei in letzter Zeit depressiv gewesen. Nach dem im letzten Jahr verlorenen Prozess gegen Oligarchen-Kollegen Roman Abramowitsch mit einem Streitwert von 5 Mrd. Dollar war Beresowski gezwungen, Teile seines umfangreichen Besitzes zu verkaufen.
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Sein noch 1997 von Forbes auf drei Mrd. Dollar taxiertes Vermögen (Beresowski stand damals auf Platz 97 in der Weltrangliste der Superreichen) war in den letzten Jahren rapide zusammengeschmolzen. Ursache dafür waren eine sehr teure Scheidung, der aufwändige Lebensstil mit scharfen Sicherheitsmaßnahmen, die Prozesskosten, aber auch von Beresowski offenbar umfangreich mitfinanzierte Wahlkämpfe in der Ukraine und Georgien.
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Bat Beresowski Putin um Vergebung und Heimkehr?
Spekuliert wird jetzt auch darüber, ob Beresowski tatsächlich erst vor kurzem in einem Brief an Kreml-Chef Wladimir Putin um Vergebung und die Möglichkeit zur Rückkehr nach Russland gebeten hat. Davon hatte Putins Pressesprecher nach der Todesnachricht aus England gesprochen.
Beresowski, damals die "graue Eminenz" im Kreml, gilt als der Drahtzieher der Idee, den damals noch kaum bekannten Putin zum Jelzin-Nachfolger zu machen. Doch schon im ersten Jahr von dessen Präsidentschaft überwarfen sich die beiden Polit-Profis - Beresowski ging im Herbst 2000 ins Exil.
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In einer NTW-Sendung wurde der Kernsatz aus diesem Schreiben kolportiert: Ich habe viele Fehler gemacht und ich verstehe, wie schwer es ist, mir zu verzeihen. Aber ich habe mich verrannt und flehe um Vergebung, soll Beresowski geschrieben haben.
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Der handschriftliche Brief sei von einem nicht genannten Kreml-Insider an Putin überbracht worden, berichtete die Russia-Today-Chefredakteurin Margarita Simonjan. Sie sagte, sie habe mit einem Putin-Vertrauten gesprochen, der den Brief selbst gesehen hätte.
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