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Vlastimil Petrzela hilft Zenit auf die Sprünge. (Foto: newsru.com) |
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Montag, 08.12.2014
Zenit-Porträt II: Pan Petrzela und der kleine GeneralAn dieser Stelle kann ein kleiner Exkurs in die Geschichte nicht schaden: Die Tendenz der letzten Jahre geht klar nach oben und hat Zenits Popularität ungeheuer in die Höhe schießen lassen. Die Grundlagen zum Erfolg hatte der (inzwischen leider verstorbene) Trainer Juri Morosow gelegt. 2003 wurde er von dem Tschechen Vlastimil Petrzela abgelöst, der Zenit prompt zur Silbermedaille führte.
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Der exzentrische, elegante Pan Petrzela gewann mit seiner offenen, ehrlichen Art die Herzen der Zenit-Anhänger, die ihm sogar sein so gut wie unverständliches Russisch verziehen. Petrzela verpasste der Mannschaft (erneut) einen schnellen, abwechslungsreichen, offensiven Fußballstil.
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Nach drei Jahren war sein Potential jedoch so gut wie erschöpft. Zudem hatte Zenit mit dem omnipotenten Gazprom-Konzern eine neue Führung bekommen, die für den ganz großen Sprung nach vorn eine internationale Trainergröße an die Newa holen wollte.
Die kam nach Ende der WM in Deutschland in der Person von Dick Advocaat. Der bullige holländische Coach mit dem Spitznamen Kleiner General brachte Zenit nach dem monatelangen Chaos um Führungs- und Trainerwechsel erstaunlich schnell wieder auf Vordermann. Der vierte Platz zum Abschluss der Saison 2006 ermöglichte nach einjähriger Pause erneut die Teilnahme auf europäischer Ebene.
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In der Vorrunde wurde ViOn klar und Standard Liege mit einiger Mühe besiegt. In der Gruppenphase des UEFA-Pokals gab es ein dünnes 1:1 gegen AZ Alkmaar, ein erkämpfter Sieg gegen Larissa folgte; gegen Nürnberg hätte Zenit siegen müssen (Endergebnis 2:2). Everton hatte Glück, dass der Schiedsrichter auf seiner Seite war - 0:1 gegen Zenit.
Wie schon 2005, hing Zenits Weiterkommen ab von den Ergebnissen der Gruppengegner. Und hier zeigte Everton Charakter und besiegte AZ mit 3:2. Was keiner hier in Petersburg erwartet hätte, und umso größer war die Freude.
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Damit kam Zenit vom dritten Gruppenplatz weiter in die Zwischenrunde. Dann ging es gegen Villarreal und Marseille. Und so weiter... Am Schluss stand der heiß ersehnte Pott gegen die Glasgow Rangers und eine völlig außer Rand und Band geratene Stadt. Zenit hat Petersburg in den Fußballhimmel geschossen!
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Den Schlusspunkt setzte die Mannschaft am 29. August, als sie mit 2:1 Manchester United im Superpokal besiegte. Wiederum war halb Petersburg auf den Beinen, um die "Helden" in Empfang zu nehmen.
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Advocaat bekam im Anschluss sogar die Petersburger Ehrenbürgerwürde als erster und bisher einziger Ausländer.
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