EM: Wer ist schuld am Debakel der Nationalelf?Moskau. Mit der 0:2 Niederlage gegen Portugal heisst es für die russische Nationalelf Abschied nehmen von der EM. Auf Moskaus Straßen ist die Fußball-Euphorie verflogen, noch bevor sie so recht anfing. Vom EM-Rauswurf zeigt sich gegenüber aktuell.RU niemand erstaunt - hinterher will jeder gewusst haben, dass Russland sowieso nicht Tabellen-Spitzenreiter wird.
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Der 16 jährige Juri und seine Clique sind sich einhellig einig: Ihre Mannschaft spielte schlecht. An einen Einzug ins Viertelfinale haben die fünf Halbstarken nie geglaubt. Die Wetten an der Schule seien nicht so recht in Schwung gekommen und auf die Russen habe so oder so niemand gesetzt.
Die russische Nationalmannschaft bestehe halt nicht aus Beckhams und Tottis, seufzt die 30 jährige Julia. „Schuld ist der Staat. Viel zu wenig fördert er den Nachwuchs. Alle guten Spieler werden vom Ausland abgeworben und verschwinden auf Nimmerwiedersehen zur Gegnerschaft.“
Mit vollem Recht habe Trainer Georgi Jarzew den Mittelfeldspieler Alexander Mostowoi geschasst, fachsimpelt Iwan über die Motorhaube gebäugt. Nach dem 0:1 gegen Spanien hatte Mostowoi öffentlich Kritik im spanischen Fernsehen an den Trainingsmethoden des Nationaltrainers geübt. Und wie ein russisches Sprichwort sage, so fährt der Ingenieur fort, ein schwarzes Schaf könne eine ganze Herde verderben. Mostowoi hätte kein Recht gehabt die Moral der anderen Spieler zu untergraben.
„Die Russen werden häufig heruntergemacht in allen Sport-Disziplinen. Der Schiedsrichterfehler gestern war keine Ausnahme sondern die Regel“, wettert Andrej gegen Schiedsrichter Terje Hauge. Russlands Torwart Sergej Owtschinnikow erhielt kurz vor der Pause wegen eines angeblichen Handspiels außerhalb des Strafraums die rote Karte. Die Mannschaft musste eine Halbzeit lang mit nur 10 Spielern gegen 11 Portugiesen auskommen.
Endzeitstimmung auch bei einem Passanten, der sich durch das Verkehrs- und Marktchaos drängelt: „Schaut euch nur um! Und ihr seid erstaunt, dass Russland verloren hat? Ich sage, kein Wunder bei dem Zustand, indem sich heute unser Land befindet.“
(cs/nix.rufo)
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