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Die Wolga – Mütterchen Russland. Ein Strom, eine Legende, ein Mythos. Wir betreiben Ursachenforschung im Sumpf. (Foto: Barth/.rufo)
Die Wolga – Mütterchen Russland. Ein Strom, eine Legende, ein Mythos. Wir betreiben Ursachenforschung im Sumpf. (Foto: Barth/.rufo)
Freitag, 01.07.2011

Die ersten Meter eines Mythos – die Wolgaquelle

Wolgowerchowje. Die Wolga ist bestens bekannt. Doch wo entspringt dieser größte Strom Europas, der Inbegriff Russlands? Auf einer Landkarte ist dem Verlauf kaum zu folgen. Er verliert sich stets wieder im nächsten See.

Dem Kartenverlauf zu folgen, ist ein wirklich mühseliges Unterfangen. Jedes Mal, wenn man dem blauen Band, das sich über die Karte kringelt, folgt, verliert sich diese Wolga im nächsten See. Wo sie herauskommt, sieht man gleich. Nur wo fließt die Wolga hinein? Eine akribische Detektivarbeit beginnt.

Bei Russland-Aktuell
• Ostaschkow – verträumtes Tor in ein Naturparadies (20.05.2011)
• Waldai: Altes Zentrum der malerischen Waldai-Höhen (13.05.2011)
• Borowitschi – liebliche Provinzstadt im Waldai (06.05.2011)
Ostaschkow – hier beginnt unser Ausflug zur Wolgaquelle. Eine Kleinstadt im Waldai, nicht allzu viel hektisches Leben und eine Schotterpiste in eine herrliche Landschaft. Erst viel russische Weite und dichte Wälder, dann eher sumpfiger Urwald – die Wolga ist kaum zu erahnen, aber zu spüren. Fernab von allem geschäftigen Treiben.

Die Wolga aus Bilderbuch und Lexikon


Die Kreuzfahrten zwischen den beiden großen Städten St. Petersburg und Moskau erfahren nach Angaben von „Nicko-Tours“, dem größten deutschen Anbieter derartiger Reisen, eine Auslastung von durchschnittlich 90% jährlich.

Das sind entsprechend etwa 10.000 Teilnehmer alleine aus Deutschland. Hinzu kommen andere Nationen und nicht zu vergessen die zahlreichen inländischen Anbieter.

Heutzutage steht die Wolgakreuzfahrt im Fokus der Reiseveranstalter. Vormals waren es expandorische Gedanken. Die Waräger aus dem fernen Skandinavien nutzten die Wolga, um Byzanz zu gängeln und mit Bagdad Handel zu treiben. Andere wiederum wollten sich ein paar Jahrhunderte später durch sie „Lebensraum Ost“ aneignen.

Ein Strom mit launiger Geschichte


Wolgograd, von 1925 bis 1961 Stalingrad genannt, wurde zum Symbolbild einer blutroten Politik. Im Zweiten Weltkrieg wurden unselige Schlachten um die Wolga ausgefochten. Ein paar Jahre später wurden die sogenannten „Wolgadeutschen“, durch Katharina die Große ins Land geholt, unter Stalin in die Steppen im Osten deportiert.

Fotogalerie (Foto anklicken)
Erste Meter eines Heiligtums: Die Wolgaquelle
Nach und nach ließen dann die Störe in der Wolga wegen ihres „schwarzen Goldes“, dem Kaviar, ihr Leben. Dieser Panzerkreuzer unter den Fischen wurde inzwischen durch ein striktes Fangverbot unter Schutz gestellt. Nicht zuletzt leitet die Industrie gnadenlos ihre Abwässer hinein – die Wolga kann sehr viele Geschichten erzählen.

Pilger und keine Infrastruktur


Auf dem Strom ist, wie wir sehen, mächtig was los. Nicht so an der Quelle. Die will sich erfahren lassen, diese Wolga. Denn: die Wolga kommt irgendwie aus dem Nichts. Plötzlich ist sie da und ein Mythos erblickt das Licht der Welt. In Wolgowerchowje, unweit des Seligersees, beginnt im Twerskaja Oblast ganz schüchtern eine Legende.

Außer Pilgern und auf ihr Heiligtum stolze Russen mit ihren Kindern verirrt sich kaum jemand an deren Quelle. Es gibt keine touristische Infrastruktur in Wolgowerchowje, und wer nicht die Nacht im Freien verbringen will, wird nach kurzer Zeit wieder weitergefahren sein.

Alljährlich, am 29. Mai, dem Namenstags des heiligen Nikolaus, werden sie wieder zu Hunderten nach Wolgowerchowje pilgern, um der Prozession zu folgen.

Die Wolga unter der Obhut des hl. Nikolaus


Jedoch: Der Kraft des Nikolaus, des Schutzpatrons der Quelle, sollte man schon ein wenig innerlich lauschen; die Wucht der backsteinernen Erlöser-Verklärungs-Kathedrale auf sich wirken lassen. Erst dann mag man diese Stimmung begreifen, die von jenem Ort ausgeht – einem Tümpel, gerade so breit, dass man darüber springen kann.

Pilgerziel Wolgaquelle, eine Legende erblickt das Licht der Welt. Wenngleich auch anfangs etwas unscheinbar. (Foto: Barth/.rufo)
Pilgerziel Wolgaquelle, eine Legende erblickt das Licht der Welt. Wenngleich auch anfangs etwas unscheinbar. (Foto: Barth/.rufo)
Im Jahre 1649 wurde auf dem Hügel vor der Quelle bereits ein Männerkloster gegründet. Geweiht der Fürstin Olga, deren Enkel Wladimir 988 nach Christus die Kiewer Rus taufen ließ. Nun stehen an diesem Ort gerade noch die hölzerne Nikolaus-Kirche und die erwähnte Backsteinkathedrale. Und der Nikolaus hat inzwischen auch seine Statue bekommen.

Eine Kapelle mit einem Loch im Boden


Natürlich sucht jeder Neuankömmling zuallererst einen Quelltopf. Irgendetwas Aufregendes mit viel Wasser, das dem Boden entspringt. Stattdessen ist da eine aus Holz errichtete Kapelle, über einen Holzsteg zu erreichen. Ein Torbogen am Anfang der Anlage verkündet stolz die Wolgaquelle.

Hier ist es also, das Allerheiligste – der Ursprung der Wolga. Eigentlich nur ein düsteres kreisrundes Loch im Bretterboden, dessen Inhalt sich träge nach draußen schiebt, um sich verschämt unter einer dicken Schicht Entengrütze zu verstecken. Mächtig sieht irgendwie anders aus…

Anlässlich eines Besuchs des Patriarchen Alexij II. ist die Anlage seit 1995 wieder hergerichtet. Vorher war sie von deutschen Truppen im Zweiten Weltkrieg zerstört worden.

Am Anfang nur ein schüchternes Bächlein


Nach wenigen Metern ist die Wolga aber fürs erste auch schon wieder verschwunden. Als wäre ihr der ganze Trubel um sie schon zuviel, kommt die Wolga erst wieder im dichten Wald zu Tage. Hier erobert sie sich allmählich ihr Revier. Urwald, Naturschutzgebiet – hier hat sie noch ihre Ruhe.

228 Meter über dem Meeresspiegel entspringt also dieser größte Strom Europas, 17 Meter darunter mündet er nach knapp 3.700 Kilometern ins Kaspische Meer. Die Wolga erblickt fast verschämt das Licht der Welt, um gemächlich auf ihrer weiten Reise ihre volle Pracht zu entfalten.

Sehen kann man es hier in Wolgowerchowje noch nicht, dass es einmal jene mächtige Wolga werden will – acht Kilometer weiter wird man bereits eines Besseren belehrt…



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