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Nach Angaben von Verteidigungsminister Iwanow war Surkow früher beim Militärgeheimdienst (Foto: Mironow/.rufo)
Nach Angaben von Verteidigungsminister Iwanow war Surkow früher beim Militärgeheimdienst (Foto: Mironow/.rufo)
Montag, 13.11.2006

Sergej Iwanow gibt hochrangige russische Spione preis

Moskau. Ein unerwartetes Geständnis hat am Wochenende Verteidigungsminister Iwanow gemacht. Im Interview plauderte er die Namen von zwei hochrangigen russischen Politikern aus, die einst beim Militärgeheimdienst waren.

Am Sonntag strahlte der staatliche Sender „Rossija“ das Interview von Sergej Iwanow aus, in dem Russlands Verteidigungsminister besonders die Arbeit des Militärgeheimdienstes GRU lobte. Während des Gesprächs kam es dann zu einem unerwarteten Geständnis: „Ich kenne z.B. zwei im Land sehr bekannte Personen, die früher ihren Wehrdienst beim Geheimdienst GRU abgeleistet haben - Kosak und Surkow. Beide haben mir privat erzählt, dass sie kein bisschen bedauerten, damals beim Geheimdienst gedient zu haben“, erzählte Iwanow.

Kosak der Feuerwehrmann Putins


Dmitri Kosak ist Generalgouverneur von Südrussland. Seine guten Beziehungen zu Präsident Wladimir Putin waren bekannt, dass er wie der Präsident als Spion gearbeitet hatte, hingegen nicht. Offiziell hat er seinen Wehrdienst bei den sowjetischen Fallschirmjägertruppen abgeleistet.

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Kosak werden sogar Außenseiterchancen bei den nächsten Präsidentschaftswahlen nachgesagt. Immerhin hat er seine Fähigkeiten als „Feuerwehrmann“ Putins bisher unter Beweis stellen können. Während seiner Zeit im Präsidial- und Regierungsapparat hat er die administrative Reform Russlands sowie die Reform der regionalen Selbstverwaltung und des Rechtssystems ausgearbeitet. Als Generalgouverneur der problematischen Region Südrussland konnte er auch aus der Region Fortschritte nach Moskau vermelden.

Surkow- Kremlstratege im Hintergrund


Wladislaw Surkow ist stellvertretender Leiters der Präsidialadministration., Auch in seiner Biographie fehlt ein Eintrag über seine Geheimdiensttätigkeiten. „1983 – 1985 diente er in der Sowjetischen Armee“, ist auf der Webseite des Präsidenten lediglich zu lesen.

Surkow ist einer der führenden Kreml-Strategen. Zu seinem Aufgabengebiet gehört die Innenpolitik Russlands. In seiner Funktion war der „Mann im Hintergrund“ unter anderem an der Gründung der beiden Kreml-Parteien „Einiges Russland“ und „Gerechtes Russland“ verantwortlich, die derzeit als die beiden Hauptkonkurrenten bei den nächsten Duma-Wahlen (2007) gelten. Darüber hinaus gilt Surkow auch als Organisator der Kreml-Jugendorganisation „Naschi“ („Unsere“) und ihres Vorgängermodells „Iduschtschije Wmestje“ („Gemeinsam Gehende“).

Einfluss des Geheimdienstes in Russlands Politik


Das möglicherweise unfreiwillige Geständnis Iwanows rief in den russischen Medien allgemein Irritation hervor, da kein Grund für die „Preisgabe“ der ehemaligen GRU-Spione vorlag. Die Aussage beweist, dass der Einfluss der Geheimdienstler-Fraktion in der russischen Politik noch höher ist, als bereits zuvor angenommen. Bisher war schon bekannt, dass u.a. Präsident Putin, Verteidigungsminister Sergej Iwanow, sein Namensvetter Viktor Iwanow und Igor Setschin (beide arbeiten in der Präsidialadministration) zu Sowjetzeiten beim KGB tätig waren.

In Russland gibt es mehrere Geheimdienstorganisationen, die teilweise miteinander in Konkurrenz stehen. Der SWR ist dabei nominal für die Auslandsspionage zuständig. FSB und Spionage-Einheiten des Innenministeriums teilen sich die Inlandsspionage oder Spionage-Abwehr, die GRU untersteht als Armee-Geheimdienst dem Generalstab. Schließlich gibt es noch die FAPSI als technischen Überwachungsdienst im Inland.

(ab/.rufo)


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