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US-Soldaten im Irak (Foto: www.newsru.com) |
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Montag, 22.11.2004
Russland stimmt Schuldenerlass für den Irak zuMoskau. US-Präsident George W. Bush kann einen Erfolg zu Beginn seiner zweiten Amtszeit verbuchen. Russland ist bereit, mit Berlin und Paris gleichzuziehen und dem Irak aus der Saddam-Zeit stammende Schulden zu erlassen. Moskau fiel die Entscheidung besonders schwer. Während Bagdad bei deutschen Firmen mit 2,5 Milliarden Dollar in der Kreide stand, Frankreich drei und den USA 2,2 Millarden schuldete, waren es bei Russland als Rechtsnachfolger der Ex-UdSSR 42 Milliarden.
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Moskau reduzierte diese Summe bereits um 65 Prozent, wonach immer noch satte acht Milliarden blieben. Davon muss es nun weitere 80 Prozent abschreiben.
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Am vergangenen Samstag hatte Bundesfinanzminister Hans Eichel erklärt, man sei im Pariser Gläubigerclub nach einem „sehr freundschaftlichen Gespräch“ mit dem amerikanischen Finanzminister John Snow übereingekommen, dem Irak 80 Prozent seiner Schulden zu erlassen. Von russischer Seite folgte prompt die Richtigstellung: Man habe sich Bedenkzeit ausgebeten, um die russische Landesführung zu konsultieren. Bis dahin sei die Vereinbarung nicht rechtskräftig. Der Präsident sei momentan aber nicht in Moskau, also müsse man warten, hieß es.
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Unwiderstehliches Angebot aus Washington
Wie jetzt die Tageszeitung „Wremja Nowostej“ mitteilte, kam der US-Präsident Bush am Rande des APEC-Gipfels in Santiago de Chile am Sonntag auf seinen russischen Kollegen Wladimir Putin zu und sagte ihm, Moskau stehe in der Frage der Irak-Schulden allein da und müsste sich Deutschland und Frankreich anschließen. Putin habe geantwortet, aus russischer Sicht sei der Irak ein reiches Land und könne zahlen. Er sei über die Eichel-Äußerung verwundert, weil er um die Moskauer Haltung genau wusste, so Putin. Bald machten Bush-Berater ihren Kollegen aber irgendein Angebot, das Putin nicht mehr zurückweisen konnte, so die Zeitung.
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Welche Art Handel gemeint war, blieb zunächst unbekannt. Was Russland angeht, so tritt es im Pariser Club nicht nur und nicht hauptsächlich als Gläubiger auf. Die Hälfte seiner 40 Milliarden Dollar schweren eigenen Schulden entfällt auf Deutschland. Laut Putin ist Moskau inzwischen an einer vorgezogenen Schuldentilgung interessiert. Aus Kreisen des russischen Finanzministeriums war zu erfahren, dass Russland sich darum bemüht, die eigenen Schulden zurückzukaufen, und zwar mit Rabatt für nur 12 Milliarden. Unklar sei, welches Interesse Berlin an einem derartigen Dreiecksgeschäft haben könnte, so die Zeitung „Wremja Nowostej“.
(adu/.rufo)
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Der Winter ist eingezogen. Für ein paar Monate können sich die Russen in den Moskauer Parks an zahlreichen Eisskulpturen erfreuen. (Topfoto: Ballin)
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