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MiG-29. Angeblich soll ein Dutzend Maschinen nach Sudan gegangen sein (Foto: migavia.ru) |
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Montag, 21.07.2008
Russland heimlicher Waffenlieferant für den Sudan ?Moskau. Russland soll heimlich zwölf Kampfflugzeuge in den Sudan geliefert haben. Das Geschäft soll nach Angaben sudanesischer Medien vor zwei Wochen gelaufen sein. Die Waffenlieferungen verstoßen gegen UN-Resolutionen.
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Seit mehreren Jahren tobt in der zentralafrikanischen Republik Sudan ein blutiger Bürgerkrieg, insbesondere in der westlichen Provinz Darfur. Hintergrund sind Konflikte zwischen der arabischstämmigen Bevölkerung und Schwarzafrikanern.
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Amnesty International nennt Russland und China Waffendealer
Seit Januar 2008 soll die Friedensmission UNAMID für die Einhaltung des brüchigen Waffenstillstands zwischen den Konfliktparteien sorgen. Waffenlieferungen in die Region sind durch die UN-Resolution 1591 streng untersagt.
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Allerdings hatte Amnesty International in der Vergangenheit Russland und China mehrfach vorgeworfen, den Konflikt durch Waffenverkäufe anzuheizen. Nun berichtet die Sudan Tribune unter Berufung auf einen Informanten von einem neuen Fall.
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12 MiGs über Weißrussland an den Sudan
Nach Darstellung der Zeitung ist das Geschäft über Weißrussland abgewickelt worden. Vor zwei Wochen sollen zwölf russische Kampfflugzeuge vom Typ MiG-29 (geschätzter Wert 200 250 Mio. Euro) in den Sudan gebracht worden sein. Die Jets sind demnach bereits auf der Wadi Sayedna Air Base im Sudan.
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Der Bericht wurde bisher weder von Russland, noch von Weißrussland offiziell kommentiert. Wjatscheslaw Rementschik, Pressesprecher des weißrussischen Verteidigungsministeriums, erklärte dazu: Ich sehe keinen Grund, sinnloses Zeug zu kommentieren.
Dabei gibt es zwischen Minsk und Khartum einen Vertrag über militärische Zusammenarbeit. Laut diesem Vertrag von 2006 werden sudanesische Militärs von weißrussischen Instrukteuren ausgebildet. Zudem soll es auch eine Kooperation im wissenschaftlich-technischen Bereich geben.
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Abschuss russischer Piloten über Sudan
Russland, das Teil des Friedenskorps in Afrika ist, hat in der Vergangenheit ebenfalls jede Beteiligung an Waffenlieferungen zurückgewiesen. Dabei sind in der Vergangenheit bereits mehrfach russische Piloten über Afrika vom Himmel geholt worden. Der letzte Vorfall ereignete sich erst im Mai 2008, als ein russischer Flieger in einer MiG-29 über der sudanesischen Stadt Omdurman abgeschossen wurde.
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Der Pilot, ein früherer Offizier der russischen Luftstreitkräfte aus der Fliegerschule Rjasan, konnte sich zwar nach dem Abschuss noch aus dem Cockpit katapultieren. Allerdings versagte der Fallschirm des Mannes und er kam beim Absturz ums Leben.
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Im russischen Verteidigungsministerium wurde der Vorfall knapp mit der Bemerkung kommentiert, dass der Mann nicht von Moskau als Militärberater in den Sudan entsandt worden sei.
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