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Mittwoch, 07.02.2007

Russland baut neue Atomraketen - zur Verteidigung

Moskau. Russland will seine Atomwaffen massiv modernisieren. Während Wladimir Putin an seiner Rede vor der Wehrkundetagung in München am kommenden Samstag schreibt, berichtet sein Verteidigungsminister der Duma über Rüstungspläne.

Es könne auch einen Präventivschlag geben, dieser solle aber nicht atomar sein, erklärt Verteidigungsminister Sergej Iwanow vor dem russischen Parlament. Im Laufe des Jahres 2007 sollen 17 neue atomare Interkontinentalraketen in Dienst gestellt werden.

Die russische Militärdoktrin sei „nicht von Ewigkeit“, werde sich aber in den nächsten Jahren nicht ändern. Erst müsste es eine neue nationale Sicherheitsdoktrin geben, auf deren Grundlage eine neue Militärdoktrin formuliert werden könnte, sagte Iwanow.

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Abrüstung der Mittelstreckenraketen - ein Fehler?



Die Abrüstung atomarer Mittelstreckenraketen sei ein Fehler gewesen, bedauerte der Minister. Es sei ein schwerer Fehler gewesen, dass im Rahmen der Abrüstungsverträge mit den USA „eine ganze Klasse von Atomraketen“ abgeschafft worden sei, sagte Iwanow. „Ich hätte das nicht getan. Inzwischen verfügt ein Dutzend von Staaten weltweit über solche Mittelstreckenraketen. Nur wir und die USA haben sie nicht. Sie würden uns aber nicht schaden“, erklärte der Minister vor der Duma.

Im Laufe der Jahre 2007 bis 2015 sollen laut Iwanow 34 neue Interkontinentalraketen in unterirdischen Startanlagen aufgestellt werden. Ausserdem sollen 50 mobile Atomraketen der Topol-Klasse und 50 strategische Atombomber der Klasse TU-160 und TU-95 beschafft werden.

Iwanow stellte auch ein umfangreiches Beschaffungsprogramm für die Landstreitkräfte, Marine und Luftwaffe vor. Möglicherweise sollen auch neue Flugzeugträger gebaut werden, kündigte Iwanow an. Russland wolle aber keine Bedrohung für andere Länder sein.

Die russischen Streitkräfte werden umfangreich modernisiert - aber nicht gekürzt


Im laufenden Jahr sollen laut Sergej Iwanow insgesamt 300 Milliarden Rubel (umgerechnet etwa 8,5 Milliarden Euro) für die Beschaffung neuer Waffensysteme und Ausrüstungen eingesetzt werden.

Massive Kürzungen der Mannschaftsstärke der Streitkräfte, die in den vergangenen Jahren um 200.000 Mann auf gegenwärtig 1.130.000 Mann geschrumpft waren, solle es nicht mehr geben, sagte Iwanow. Weitere Kürzungen könnten höchstens durch Umorganisierung von Einheiten oder Abschaffung von Bautrupps geben.

Am kommenden Samstag wird Wladimir Putin vor der Wehrkundetagung in München über die russische Sicherheitspolitik reden, bevor er zu seiner Nahost-Reise aufbricht, bei er als erstes russisches Staatsoberhaupt Saudiarabien besucht.

Sowohl Putins Rede und die anschliessende Diskussion, als auch seine Nahost-Reise werden mit Spannung erwartet. (mig/.rufo)


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