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Skripal verlor durch das Urteil 13 Jahre Freiheit und seinen Obersten-Titel (foto: newsru/NTW)
Skripal verlor durch das Urteil 13 Jahre Freiheit und seinen Obersten-Titel (foto: newsru/NTW)
Donnerstag, 10.08.2006

Russischer Offizier als britischer Spion verurteilt

St. Petersburg. Ein Oberst der russischen Armee ist gestern wegen Spionage zu 13 Jahren strenger Haft verurteilt worden. Der heute 55 Jahre alte Sergej Skripal arbeitete seit 1995 für den britischen Geheimdienst.

Das Urteil wurde in einem nicht-öffentlichen Prozess gefällt – wobei selbst die Militäreinheit und einstige Dienststelle Skripals geheimgehalten wurden. Ebenfalls „top secret“ blieb die Art der Geheimnisse, die verraten wurden – außer dass ihr Verrat laut Urteilsspruch der „Verteidigungsfähigkeit und Sicherheit des Staates großen Schaden zugefügt“ habe.

Verurteilter Oberst arbeitete beim russischen Militärgeheimdienst


Allerdings ist es für die russischen Medien kein Geheimnis, dass der nun verurteilte und degradierte Oberst beim russischen Militärgeheimdienst GRU arbeitete. Einem Bericht der Zeitung „Kommersant“ zufolge verriet der Doppelagent dem britischen SIS Namen von russischen Agenten in westlichen Ländern.

Bei Russland-Aktuell
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• Libanon: Russischer Geheimdienst und BND kooperieren (21.07.2006)
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• Putin: Geheimdienst soll Diplomaten-Killer liquidieren (28.06.2006)
• Spionageaffäre: NGO in Russland von Agenten bezahlt? (23.01.2006)
Auch nach seiner Entlassung 1999 soll Skripal weiter die Briten mit Informationen versorgt haben, die er nun über seine ehemaligen Kollegen beschaffte. Da er der einzige Angeklagte in dem Prozess war, unterstellte die Staatsanwaltschaft aber offenbar niemand aus Skripals Umgebung, wissentlich Geheimnisse preisgegeben zu haben.

Für seine Dienste wurde der russische Oberst von den Briten über ein Konto in Spanien bezahlt worden sein. Im Lauf der zehn Jahre soll es sich dabei um eine Summe von etwas über 100.000 Dollar gehandelt haben.

Staatsanwaltschaft forderte 15 Jahre Haft


Die Anklage hatte 15 Jahre Haft gefordert. Das Gericht ließ mit Verweis auf die schlechte Gesundheit des Angeklagten und wegen dessen Geständnis und seiner Kooperation mit den Ermittlern davon zwei Jahre nach. Die Verteidigung hat das Urteil inzwischen vor dem Obersten Gericht angefochten. Die Staatsanwaltschaft war mit dem Urteil zufrieden.

Mit dem Anfang des Jahres aufgekommenen (und dann wieder schnell vergessenen) Skandal um einen angeblichen „Spionage-Stein“ des britischen Geheimdienstes in einer Moskauer Grünanlage hat der Fall Skripal nachweislich nichts zu tun. Damals war er schon in Untersuchungshaft.

Russischer Agent in US-Marine aufgeflogen?


Am Tag des Moskauer Urteilsspruch wurde in den USA Anklage gegen einen Marinesoldaten erhoben, der geheime Daten von Bord eines Atom-U-Bootes verraten haben soll. Obwohl in diesem Fall offiziell sogar das „Empfängerland“ der Geheimnisse ungenannt blieb, gehen US-Medien davon aus, dass es sich um Russland handelt. Allerdings kursiert auch die Information, dass der verhaftete Ariel Weinmann für Israel spionierte.

(ld/.rufo)



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Sitzungsaal im Konstantins-Palast in St.Petersburg, Austragungsort für G-8 im Juli 2006. Hier fand unter anderem auch bereits der Petersburger-Dialog 2005 statt. (Foto: .rufo)

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